Eigentlich könnte der VfL Osnabrück jubeln. Durch den 2:1-Sieg zuhause gegen den SC Verl setzte sich die Elf von Trainer Tobias Schweinsteiger von den Abstiegsplätzen ab. Vier Punkte beträgt nun der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Doch das beherrschende Thema für die Verantwortlichen ist ein anderes.
Schließlich wurde das Spiel in der 57. Minute nach einem Becherwurf auf den Schiedsrichter-Assistenten unterbrochen. Dieser wurde an der Hüfte getroffen. Erst kam es zur Zusammenkunft der Teams an der Mittellinie, nach einem weiteren Wurf der Gang in die Kabinen. Nach einer Viertelstunde ohne weitere Vorkommnisse wurde die Partie fortgesetzt.
„Die Brücke und das Osnabrücker Publikum sind für emotionale und leidenschaftliche Stimmung bekannt. Wenn dieses Bild des VfL und seiner Fans von Einzelpersonen in dieser Form gestört wird, können wir dies nicht tolerieren“, wird Osnabrücks Geschäftsführer Michael Welling deutlich. „Beim Werfen von Gegenständen auf das Spielfeld wird eine Grenze massiv überschritten, insbesondere dann, wenn hier auch noch Personen getroffen und verletzt werden könnten.“
Die Verantwortlichen seien froh gewesen, dass es keine Verletzten gab und das Spiel ohne Zwischenfälle zu Ende gespielt werden konnte. Welling weiter: „Wir haben uns unmittelbar nach dem Schlusspfiff auch beim Gespann, das sehr souverän und professionell mit der Situation umgegangen ist, für die Vorkommnisse entschuldigt.“
Der stünde nun im engen Austausch mit dem „Netzwerk Sicherheit“. Bereits festgestellte Personalien würden mit dem Videomaterial aus der TV-Produktion und den Sicherheitskameras abgeglichen. Nach dem Sonderbericht des Schiedsrichters erwarte der VfL nun, dass der DFB eine Stellungnahme einfordern wird. Zudem sei mit einer Strafe des DFB zu rechnen. Dort werde dann auch der erneute Einsatz von Pyrotechnik einfließen. Zudem müsse die geplante Einführung eines Mehrwegbechersystems neu bewertet werden.
„Wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten alles daransetzen, die Vorfälle lückenlos aufzuklären. Wir tolerieren dieses Verhalten nicht und werden entschieden dagegen vorgehen – das gilt auch für etwaige zivilrechtliche Folgen und mögliche Stadionverbote“, kündigt Welling Konsequenzen an. „Wir appellieren in diesem Zusammenhang an alle Zuschauer, dass sich dieser Vorfall nicht wiederholt und wir gemeinsam stimmungs- und friedvolle Brückentage ohne Grenzüberschreitungen erleben.“