"SLR und Rüttgers – vom "Helfer" zum Henker?!", stand auf einem großen Spruchband, das während der gesamten 90 Minuten im Drittligaspiel zwischen dem MSV Duisburg und der SpVgg Bayreuth im Stadion und ebenso für alle daheimgebliebenen MSV-Fans im Fernsehen zu lesen war. Das Banner deckte den Hauptsponsor, der gleichzeitig Namensgeber der Gegengerade ist, weitgehend ab.
Der Hintergrund: Rüttgers wird von der aktiven Fanszene vereinsschädigendes Verhalten vorgeworfen. Dieser ist dafür bekannt, dass er sich im MSV-Fanportal mit Beiträgen regelmäßig zu Wort meldet, die viel Interpretationsspielraum zulassen. Jüngst wurde auch Duisburgs Geschäftsführer Sport Ralf Heskamp von ihm kritisiert. Sollten sich gewisse Dinge nicht ändern, war sogar vom Ausstieg als Geldgeber die Rede.
Trainer Torsten Ziegner hatte sich unter der Woche bereits bei der Spieltags-PK zu Wort gemeldet.
Im Magenta-Sport-Interview vor dem Drittliga-Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue äußerte sich nun auch Duisburgs Geschäftsführer Sport über den Konflikt. "Ich bin schon lange dabei. Aber das so etwas in der Öffentlichkeit ausgetragen wird, habe ich in dieser Form auch noch nicht erlebt", sagte Heskamp, der sicher verstehen kann, dass sich ein Hauptsponsor mal umhören und auch mitreden möchte. Dazu sei er auch jederzeit bereit.
Natürlich ist es ein wichtiger Sponsor und es wäre schön, wenn er dabeibleiben wird. Es wäre schön, wenn wir uns einigen können und gemeinsam einen Weg finden.
Ralf Heskamp.
Einen Austausch habe es jedoch noch nicht gegeben. Der 57-Jährige weiter: "Ich spüre, dass die Gremien zu mir halten und mir den Rücken stärken. Die Marketingabteilung wird ein Gespräch mit Herrn Rüttgers führen. Ich gehe nicht davon aus, dass ich dabei sein werde."
Der MSV-Sportchef rechnet allerdings nicht damit, dass der Verein in Gefahr sei. "Natürlich ist es ein wichtiger Sponsor und es wäre schön, wenn er dabeibleiben würde. Es wäre schön, wenn wir uns einigen können und gemeinsam einen Weg finden", meinte Heskamp. Im Erzgebirgstadion waren über die gesamte Spieldauer keine Banner zu sehen. Es bleibt spannend abzuwarten, wie sich der Konflikt weiterentwickeln wird.