Die drei überraschenden Punkte aus Wiesbaden wären für den MSV Duisburg am Samstag nur etwas wert gewesen, wenn auch das Heimspiel gegen die SpVgg Bayreuth gewonnen worden wäre. Doch die Zebras verpassten es, gegen den Aufsteiger nachzulegen. Niklas Kölle rettete immerhin einen Punkt (1:1).
Trainer Torsten Ziegner musste im Vergleich zur Vorwoche einen personellen Wechsel vornehmen. Für Rolf Feltscher (muskuläre Probleme im Oberschenkel) begann Joshua Bitter hinten rechts in der Viererkette. Wie schon beim SV Wehen tauschten Moritz Stoppelkamp (rechts) und Marvin Ajani (links) auf den Flügeln erneut die Seiten. Auf dem Rasen war früh zu erkennen, warum beide Mannschaften im unteren Tabellendrittel wiederzufinden sind.
In einer vom Spielniveau überschaubaren ersten Halbzeit vergab Aziz Bouhaddouz die erste nennenswerte Möglichkeit für den MSV, der zwar hinten wie der Gast aus Bayern nicht viel zuließ, auf dem Weg nach vorne aber auch viel zu harmlos war. Duisburgs Angreifer köpfte eine Stoppelkamp-Flanke einen guten Meter über das Tor. Marvin Ajanis Fallrückzieher ging ebenfalls ein gutes Stück am rechten Pfosten vorbei (37.).
Spätestens seit dem unerwarteten Sieg gegen 1860 München war der MSV gewarnt, dass Bayreuth nicht viele Chancen für einen Treffer benötigt. Mehr oder weniger aus dem Nichts schoss Alexander Nollenberger den Aufsteiger kurz vor der Pause in Führung, nachdem Eroll Zejnullahu den Ball zehn Meter vor dem Tor perfekt für den SpVgg-Stürmer abtropfen ließ. Mit dem 0:1 ging es in die Kabinen.
SpVgg: Kolbe – Heinrich, Weber, Moos, Götz – Groiß, Kirsch (79. Andermatt) – Stockinger (46. Thomann), Zejnullahu (75. Latteier), Nollenberger (46. Steininger) - Maderer (63. Ziereis).
Schiedsrichter: Richard Hempel
Zuschauer: 10.243
Gelbe Karten: Bouhaddouz (8.), Groiß (45.), Moos (73.), Stoppelkamp (90.).
Gelb-Rote Karte: Groiß (90.).
Tore: 0:1 Nollenberger (38.), 1:1 Kölle (65.).
Der MSV kam mit deutlich mehr Power zurück aufs Grün. Erst köpfte Marvin Senger einen Stoppelkamp-Freistoß knapp am Tor vorbei (51.), Ajani kam aus kurzer Distanz im Fünf-Meter-Raum nicht an den Ball (53.). Sebastian Mai schloss wenig später zu ungenau ab (55.).
Niklas Kölle war gerade 60 Sekunden auf dem Platz, bis der Joker zustechen konnte. Der Linksverteidiger setzte sich im Luftduell gegen Felix Weber und Marcel Götz durch, die sich gegenseitig behinderten und traf per Kopfball-Aufsetzer ins rechte Eck. Die Fans waren voll da, doch das Siegtor sollte nicht mehr fallen. Die Zebras mussten sich mit einem Punkt begnügen.
13 Minuten vor Schluss feierte Marvin Knoll sein Saison-Debüt. Der Defensivmann hat seine langwierige Hüftverletzung hinter sich gelassen und kam für Bouhaddouz in die Partie. Bayreuths Alexander Groiß flog in der Nachspielzeit nach einem taktischen Foul noch mit Gelb-Rot vom Platz. Am Dienstag (19 Uhr) steht für den MSV das nächste Kellerduell auf dem Programm. Dann sind die Meidericher beim kriselnden Zweitliga-Absteiger FC Erzgebirge Aue gefordert.