Rot-Weiss Essen spielte am Samstagnachmittag 1:1 gegen den FSV Zwickau. Die Essener verpassten den dritten Heimsieg, blieben aber zum fünften Mal in Serie an der Hafenstraße ungeschlagen.
Die Szene des Spiels? Aus Zwickauer Sicht war es wahrscheinlich das frühe Führungstor durch Mike Könnecke (3.). Bei RWE können – neben dem Ausgleichstreffer von Felix Götze (26.) – zwei andere Situationen in Betracht gezogen werden. In der 49. Minute eroberte Stürmer Ron Berlinski den Ball mit seinem unnachahmlichen Pressing und ermöglichte Lawrence Ennali eine Top-Chance. Der Außenstürmer traf allerdings nur das Aluminium.
15 Zeigerumdrehungen später zeigte dann José-Enrique Ríos Alonso seine ganze Klasse. RWE lief in einen Konter und der Innenverteidiger stand alleine gegen Johan Gómez. Doch Ríos Alonso entschied sich nicht für eine Notbremse, sondern gewann das Laufduell und bereinigte die Situation souverän. "Ich habe gesehen, dass er an den Ball kommt und bin sofort hinterhergerannt. Dann wollte ich abwarten, wie er den Ball annimmt. Das hat er nicht perfekt gemacht und ich habe meine Chance gesehen. Mit meiner Schnelligkeit habe ich es gut hinbekommen", analysierte der 22-Jährige anschließend.
So ruhig und abgeklärt sein Interview in den Katakomben war, so trat er auch auf dem Platz auf. Eine Sache ist mittlerweile klar: Ríos Alonso ist aus der ersten Elf nicht mehr wegzudenken. Seit seinem ersten Startelfeinsatz gegen Erzgebirge Aue (2:1) am siebten Spieltag ist der gebürtige Stuttgarter unter Coach Christoph Dabrowski gesetzt und stand in allen folgenden Partien von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Platz. Mit guten Leistungen hat er dieses Vertrauen mehr als gerechtfertigt.
Am Anfang habe ich mich mit Ronny König schwergetan. Er ist ein sehr robuster und erfahrener Stürmer. Danach lief es dann besser. Es geht immer mehr, aber im Großen und Ganzen war ich auch zufrieden.
Essens Innenverteidiger.
In diesen acht Spielen hat RWE 14 Punkte gesammelt – auch ein Verdienst von Ríos Alonso. Dieses Kompliment nahm der Innenverteidiger gerne entgegen: "Am Anfang habe ich mich mit Ronny König schwergetan. Er ist ein sehr robuster und erfahrener Stürmer. Danach lief es dann besser. Es geht immer mehr, aber im Großen und Ganzen war ich auch zufrieden."
Dass RWE sich gegen Zwickau mit einem Punkt begnügen musste, lag auch daran, dass der Aufsteiger bereits nach drei Minuten in Rückstand geriet. Bei dem Treffer von Könnecke agierte die Rot-Weisse Defensive zu passiv. Ähnlich sah es auch Essens Innenverteidiger: "In der Anfangsphase sind wir nicht so reingekommen, wie wir wollten und haben ein frühes Gegentor kassiert. Der Spieler ist frei auf unsere Kette draufgelaufen. Das war ein Abstimmungsfehler. Er hatte zu viel Zeit und kam frei zum Abschluss. Das ist natürlich blöd gelaufen. Aber wir nehmen jeden Punkt mit."
Mit 17 Zählern nach 14 Partien ist Rot-Weiss Essen Tabellenzwölfter und hat fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang.