Vor dem Auswärtsspiel des MSV Duisburg beim SV Wehen Wiesbaden hatte Torsten Ziegner von seiner Mannschaft Körperlichkeit gefordert. Und siehe da, die Zebras lieferten (3:1).
Allerdings nicht über die komplette Spielzeit. "Wir sind die ersten 20 Minuten schwer reingekommen, haben die ein oder andere Situation zugelassen und zwar genau wegen diesen Themen", sagte Ziegner bei Magenta und erklärte: "Weil wir im Zweikampf nicht stark genug waren, um die langen Bälle von Wiesbaden aufzusammeln." Erst im Anschluss habe seine Mannschaft das in den Griff bekommen. "Dann war es insgesamt offen. Die zweite Halbzeit war dann hervorragend", betonte der MSV-Trainer.
Damit am Ende auch die drei Punkte raussprangen, benötigte es allerdings etwas, was dem MSV Duisburg in den letzten Wochen abhanden gekommen war. In der 50. Minute stieß Moritz Stoppelkamp rechts in den Strafraum und spielte den Ball flach in die Mitte. Wiesbadens Bjarke Jacobsen versuchte zu klären, schoss dabei aber Torhüter Lyska an, der den Ball ins eigene Tor lenkte. "Es musste heute so ein Tor sein, so ein Dosenöffner", sagte Stoppelkamp. "Wir haben das mehr oder weniger erzwungen. Wir haben alles reingeworfen und hatten mit dieser Szene etwas Matchglück."
Auch die weiteren Tore - Kolja Pusch warf sich nach eigenem Lattentreffer waghalsig in einen Kopfball und Stoppelkamp traf aus einem Mix aus Flanke und Weitschuss - waren das Resultat von Wille und einer Prise Fortune.
"Das haben wir uns erarbeitet", sagte Stoppelkamp, der mit einem schelmischen Grinsen betonte, dass sein Tor gewollt war. "Es ist egal. Denn das lief in den letzten Wochen gegen uns. Wir haben wenig Punkte geholt, waren aber oft auf Augenhöhe. Es haben Kleinigkeiten gefehlt, dann auch die breite Brust. Natürlich kamen auch schlechte Spiele dazu."
Das Spiel am Freitag war ein gutes und erst der zweite Sieg seit August. Der Befreiungsschlag für den MSV Duisburg? "Ja, das kann man so sagen", antwortete Stoppelkamp. "Wir hatten eine lange Durststrecke. Letzte Woche war schon ein ordentliches Spiel. Nun haben wir auch gut mit dem Ball agiert, auch wenn wir lange nicht da sind, wo wir hinwollen. Wir haben uns die drei Punkte erkämpft und verdient."
Ganz wie Ziegner es sich gewünscht hatte.