RevierSport hat die Länderspielpause genutzt, um mit Marcus Uhlig, Vorsitzender von Rot-Weiss Essen, zu sprechen.
Der 51-jährige RWE-Boss stand uns Rede und Antwort zu verschiedenen Themen rund um die Hafenstraße parat. Das Interview läuft in zwei Teilen - den zweite Teil gibt es hier online zu lesen sein.
Im ersten Teil geht es um die sportliche Lage, Trainer Christoph Dabrowski und das brisante Heimspiel gegen Dynamo Dresden.
Marcus Uhlig, wie viele Steine sind Ihnen nach dem Saarbrücken-Sieg vom Herzen gefallen?
Schon einige. Das war sicherlich ein Spiel in einer gewissen Druck-Situation. Ich habe mich vor allem deshalb gefreut, weil es für die Mannschaft, das Trainerteam, den Staff und alle anderen im Verein immer gut ist, wenn man mit einem Erfolgserlebnis in eine Pause geht.
Sie kennen das Geschäft: Ohne diesen Sieg wäre es wohl keine so ruhige Länderspiel-Pause für RWE geworden...
Das mag sein. Aber wir können hier den Konjunktiv zur Seite legen und feststellen, dass wir mit dem Sieg gegen Saarbrücken auf eine durchaus positive Entwicklung mit acht Punkten aus den letzten fünf Spielen und zunehmender Stabilität zurückblicken.
Trainer Christoph Dabrowski ist in den Sozialen Medien bis zum Saarbrücken-Spiel stark in die Kritik geraten. Nun ist diese Kritik wieder abgeebbt. Inwieweit kommen solche Themen bei Ihnen an? Wie ernst nehmen Sie, was in den Sozialen Medien geschrieben wird?
Natürlich bekommen wir das mit. Wir lassen uns in der Führung des Vereins und beim Treffen von Entscheidungen allerdings nicht durch irgendwelche Foren oder Kommentarspalten leiten. Ich glaube, wir haben es in den letzten Jahren geschafft, Rot-Weiss Essen so besonnen und professionell wie möglich aufzustellen und Entscheidungen grundsätzlich nicht aktionistisch zu treffen, sondern als Ergebnis eines konstruktiven und ausgewogenen Bewertungsprozesses.
Wir freuen uns auf das Dresden-Spiel, auf eine sicherlich randvolle Hafenstraße, haben andererseits aber auch Respekt vor der Organisation dieses Spiels. Dresden ist Fan- und Sicherheitsmäßig halt ein anderes Kaliber als Elversberg.
Marcus Uhlig
Wie bewerten Sie denn die Arbeit von Christoph Dabrowski?
Nicht einen Millimeter anders als im Sommer, als wir Christoph verpflichtet haben: Ich bin total überzeugt davon, dass er der richtige Trainer für RWE ist.
Ihr Ex-Trainer Christian Neidhart sagte am Rande des Spiels gegen Saarbrücken, dass sich im Stadion nicht viel verändert hätte, es sind nur mehr Fans geworden. Wie bewerten Sie die Zuschauerzahlen und die Stimmung?
Ausgesprochen positiv. Die Stimmung, die - wohlgemerkt im ganzen Stadion - bei unseren Spielen herrscht, ist herausragend. Das ganze Stadion hat nach den beiden hohen Heimniederlagen zum Saisonstart die Mannschaft total positiv verabschiedet und somit wieder aufgerichtet. Und die Kulisse hat in den drei Heimspielen danach die Mannschaft regelrecht getragen und damit ihren Anteil an den erzielten sieben Punkten. Und fast wäre es ja zu der Maximalausbeute von neun Punkten gekommen, wäre Ingolstadt nicht der späte Doppelschlag zum Unentschieden geglückt.
Sind Sie eigentlich froh darüber, dass das brisante Spiel gegen Dynamo Dresden kein Flutlicht-Duell sein wird?
Gute Frage. Unser Auswärtsspiel in Duisburg hat auch an einem Freitagabend stattgefunden und dort ist es – entgegen allen Erwartungen – sehr ruhig geblieben – sieht man mal vom Pyro-Einsatz im Gästebereich ab, der uns im Übrigen gerade das nächste DFB-Verfahren beschert hat und wahrscheinlich eine hohe Geldstrafe nach sich ziehen wird. Wir freuen uns auf das Dresden-Spiel, auf eine sicherlich randvolle Hafenstraße, haben andererseits aber auch Respekt vor der Organisation dieses Spiels. Dresden ist Fan- und Sicherheitsmäßig halt ein anderes Kaliber als Elversberg.