Nach der Verletzung von Caspar Jander lief vor einer Woche zunächst Marlon Frey auf der Doppel-Sechs des MSV Duisburg neben dem gesetzten Marvin Bakalorz auf. Bei der 1:4-Klatsche in München erwischte Frey jedoch keinen guten Tag. Bei der unglücklichen 0:1-Niederlage gegen Dynamo Dresden am Sonntag stellte Trainer Torsten Ziegner dann mit Jonas Michelbrink den letzten Duisburger Sommerneuzugang – der 21-Jährige kam aus der zweiten Mannschaft von Hertha BSC – erstmals von Beginn an auf.
Der gelernte Offensivspieler, der auch eine Reihe weiter vorne eine Option sein könnte, überzeugte am Sonntag mit vielen gewonnenen Zweikämpfen und eröffnenden Pässen. Michelbrink war einer der Aktivposten im Spiel der Zebras, das auf dem Weg nach vorne allerdings noch zu oft hakte. „Das Ergebnis habe ich mir natürlich anders vorgestellt. Aber ich bin stolz über mein Debüt. Die Fans waren super. Hoffentlich klappt es im nächsten Heimspiel besser“, sagte der Ex-Berliner.
Ihre beste Phase hatten die Zebras in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit. „Wir sind hoch angelaufen, haben die Seiten zugestellt und hatten gute Ballgewinne. Das hätten wir in Tore ummünzen müssen“, monierte Michelbrink, der selbst überrascht war, als Ziegner ihn am Samstag über seinen ersten Startelfeinsatz informierte.
Michelbrink hat nach Ziegners Aussagen nicht mit der Startelf gerechnet
Hintergrund: Nach der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag hatte der MSV-Trainer noch klar ausgeschlossen, Michelbrink von Beginn an aufzubieten. „Das habe ich auch gehört, dass ich noch keine Option bin. Ich habe selbst nicht damit gerechnet. Aber ich war bereit. Es hat Spaß gemacht.“ Der Rechtsfuß, der beim MSV einen Vertrag bis 2024 unterschrieben hat, ist innerhalb kürzester Zeit in Duisburg angekommen. „Ich habe es mir selbst schwerer vorgestellt. Aber die Mannschaft hat mich super aufgenommen. Und es hilft natürlich auch, direkt zu spielen.“
Schon in Verl am kommenden Sonntag möchte Michelbrink seinem Trainer wieder zeigen, dass er mehr sein kann als der Ersatz für die verletzten Jander und Bakir. „Er hat nach der Spieltags-Pressekonferenz im Training geliefert. Deswegen haben wir doch entschieden, ihn spielen zu lassen. Er hat es für sein erstes Pflichtspiel sehr ordentlich gemacht und den Anschluss schnell gefunden. Fest steht aber auch, dass er im fußballspezifischen Bereich in der Offensive dem Spiel noch mehr seinen Stempel aufdrücken muss“, forderte Ziegner. Die Zeit dafür wird Michelbrink nach Aussage des 44-Jährigen allerdings auch bekommen.