Der FSV gewann am Sonntag im Erzgebirgsstadion mit 1:0 (1:0) gegen das sieglose Schlusslicht und erhöhte somit den Druck auf Aues neuen Trainer Timo Rost. Johan Gomez (14. Minute) schoss für den FSV vor 11 538 Zuschauern das entscheidende Tor. Besonders bitter für Aue: Zwickau war bislang auswärts noch sieg- und torlos.
Die Zwickauer starteten furios ins Spiel des Jahres. Die verunsicherten Auer kamen kaum zu einem vernünftigen Spielaufbau, die Schwäne waren kämpferisch und auch spielerisch in allen Belangen überlegen. So war die Führung auch verdient: Über rechts spielte sich der FSV nach vorne, Dominics Baumanns Schuss konnte Philipp Klewin im Auer Kasten noch abwehren, doch Gomez reagierte schnell und traf aus spitzem Winkel zur Führung.
Unter Pfiffen gingen die Auer zur Pause vom Platz, ein Aufbäumen gab es auch nach dem Wiederanpfiff nicht. Zwickau hätte hingegen erhöhen müssen. Der eingewechselte Can Coskun (74.) vergab freistehend aus wenigen Metern vor dem leeren Tor. In der Schlussminute zündeten frustrierte Fans Pyrotechnik, die auch den Zwickauer Maximilian Jansen traf. Unmittelbar danach pfiff Deniz Aytekin die Begegnung ab.
Nun rechnen viele Anhänger in Aue mit einer Reaktion. Zwar stärkte Aue-Boss Leonhardt seinem Trainer zuletzt noch demonstrativ den Rücken. „Ich kann den Frust bei den Fans und im Umfeld verstehen, es wird aber keinen Aktionismus geben“, sagte der 63-Jährige. Doch die Mechanismen des Geschäfts sind im Erzgebirge bestens bekannt. Zuletzt scheiterte das Drei-Monate-Projekt mit Aleksey Shpilevski. Auch Aushilfscoach Marc Hensel musste schnell gehen. Seit dem Weggang von Domenico Tedesco im Sommer 2017 folgten inklusive Rost neun Trainer inklusive Interimslösungen in Aue.