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Das sind die 10 Erkenntnisse aus dem Trainingslager

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RWE: Das sind die 10 Erkenntnisse aus dem Trainingslager
Foto: RS

Rot-Weiss Essen beendete am Sonntagmorgen nach einer Krafteinheit das Niedersachsen-Trainingslager und begab sich zurück Richtung Ruhrgebiet. Wir haben einige Erkenntnisse gewonnen.

Vom 5. bis zum 10. Juli 2022 arbeitete Rot-Weiss Essen in Wesendorf/Niedersachsen am Feinschliff für die anstehende Drittliga-Saison 2022/2023. RevierSport war mit vor Ort und hat zehn Erkenntnisse aus den insgesamt sechs Trainingseinheiten sowie dem Testspiel am Samstag gegen Zweitligist Eintracht Braunschweig gewonnen.

Erkenntnis 1: Die Stimmung

Die Stimmung hätte nicht besser sein können. Der jüngste Zugang Lawrence Ennali fasste es perfekt zusammen, als er sagte: "Die Stimmung ist überragend. Man spürt einfach die Euphorie, diesen Aufschwung in der Mannschaft. Jeder hat mächtig Bock auf die neue Saison."

Jeder Neuzugang fühlt sich in dieser eingeschworenen Mannschaft sofort pudelwohl und ist auf Anhieb ein vollwertiges Mitglied. Es gibt hier keine Quertreiber, keine faulen Äpfel im Kader. Ganz klar: Das ist auch eine große Leistung von Sportchef Jörn Nowak, der bei der Kaderzusammenstellung stets sehr genau auf den Charakter eines Spielers achtet.

In den sechs Trainingseinheiten haben wir nur einmal beobachten können, wo es einen Mini-Zwist gab. Das war als Björn Rother in Richtung Isaiah Young schnauzte: "Isi halt die Fresse!" So etwas gehört aber auch zum Fußball. Das war es auch schon. Danach gab man sich die Hand und die Sache war aus der Welt. Klar ist aber auch, dass der Großteil dieses Kaders seit zwei Jahren gefühlt nur eine handvoll Pflichtspiele verlor und auch keinen Grund für eine schlechte Atmosphäre besitzt. Immerhin konnte sich das Team den großen Traum von der 3. Liga erfüllen und brennt nun auf diese neue Herausforderung. Ob die Stimmung immer so gut wie in Wesendorf sein wird, werden auch die Ergebnisse in der 3. Liga zeigen.

Erkenntnis 2: Der Erfolgshunger

In jeder Trainingseinheit konnte beobachtet werden, wie heiß die Spieler auf die neue Saison sind. Trotz der hohen Intensität der Einheiten, die immer rund 90 Minuten dauerten, ließ sich kein Akteur hängen und musste mal extra motiviert werden. Alle zogen vorbildlich mit und wollen am 1. Spieltag in der ersten Elf stehen.

Erkenntnis 3: Tempo, Laufbereitschaft, Pressing

Wenn der RWE-Plan aufgeht, dann können sich die Fans auf eine hochattraktive Spielweise freuen. Trainer Christoph Dabrowski und sein Team arbeiteten in jeder Einheit daran, dass die Mannschaft läuferisch gefordert wurde und einfach topfit in die Serie geht. Denn RWE soll und will mit viel Tempo, großer Laufbereitschaft und einem intensiven Pressing agieren - sowohl nach Ballverlusten als auch mit dem Ball. Diese Marschroute war klar zu sehen. Und auch Transfers wie die von Aurel Loubongo oder Lawrence Ennali sowie der Verbleib von Isaiah Young zeigen, dass RWE in Zukunft auf Geschwindigkeits- und Powerfußball setzen will.

Erkenntnis 4: Ron Berlinski

Stichwort Powerfußball: Für diesen steht Ron Berlinski. Der Ex-Verler gab in jeder Einheit Vollgas und verließ den Platz immer mit hochrotem Kopf. Berlinski ist immer, aber wirklich immer in Bewegung, macht und tut, läuft immer wieder an, wie es der Trainer von ihm fordert. Er scheint eine Pferdelunge zu besitzen. Berlinski könnte für RWE noch ein richtiges Ass im Ärmel sein. Nicht zu vergessen ist natürlich der viermalige Regionalliga-West-Torschützenkönig Simon Engelmann. Er hat auch läuferisch zugelegt und muss dies auch für die Spielweise von Berlinski tun. Es ist durchaus vorstellbar, dass auch beide mal von Beginn an spielen. Berlinski könnte die gegnerische Abwehr mit seinem brutalen Anlaufen in den Wahnsinn treiben und Torjäger Engelmann in der 3. Liga seine ersten Treffer der Karriere feiern.

Erkenntnis 5: Trainer Dabrowski

Christoph Dabrowski ist definitiv kein Typ wie Christian Titz, aber auch etwas anders gestrickt als Christian Neidhart. Dabrowski ist 44 Jahre alt und erst knappe zehn Jahre aus dem aktiven Profitum raus. Er weiß ganz genau wie eine Mannschaft, wie eine Kabine funktioniert. Er redet mit den Spielern, aber "labert" sie auch nicht voll - wie es zum Beispiel ein Christian Titz tat. Derweil, glaubt man einigen Spielern, sprach Neidhart manchmal zu wenig mit den Akteuren. Dabrowski scheint dagegen genau das richtige Mittelmaß zu finden. Er wird respektiert und gemocht. Die Spieler schwärmen vom neuen Trainer. Und: Dabrowski machte in einigen Trainingsformen aktiv mit und dabei eine sehr gute Figur. Ein 273-maliger Bundesligaspieler eben.

In den Einheiten lässt er viel durchgehen und scheint nur zu unterbrechen, wenn es sein muss. Doch er ruft auch lautstark herein, wenn es vonnöten ist. Doch bei der hohen Intensität und Laufbereitschaft seiner Schützlinge musste er das gar nicht oft tun. Die Spieler glauben an den Spielstil, an Dabrowskis Philosophie - und: Dieser Tempofußball scheint wie auf die Mannschaft zugeschnitten zu sein. Es scheint so zu sein, zumindest ist das unser Eindruck, dass Dabrowski es schaffen könnte das volle Potential dieses Kaders auszuschöpfen. Das war, trotz des Aufstiegs, in vielen Spielen nicht der Fall. Ergebnisfußball, in den Verwaltungsmodus schalten, davon scheint der gebürtige Pole wenig zu halten. Er will Vollgasfußball sehen, wie auch die Fans an der Hafenstraße.

Erkenntnis 6: Michel Niemeyer

Der Dauerverletzte Niemeyer war im Trainingslager mit von der Partie. Er wirkte aber als Einziger nicht vollends glücklich. Wie auch? Seit über einem Jahr fällt der Linksverteidiger aus. Dabei machte er in den ersten Einheiten dieser Saison, als es so schien, dass er wieder topfit sei, einen "überragenden Eindruck", wie es Trainer Dabrowski beschrieb. Ein Niemeyer im Vollbesitz seiner Kräfte wäre bei RWE auf der Linksverteidiger-Position gesetzt.

Aber: Er ist seit einem Jahr ein Dauer-Patient. Im Trainingslager konnte er nur leichte Läufe absolvieren und war im Kraftraum zugegen. Auch wenn sein Vertrag noch bis Sommer 2023 läuft: In dieser Personalie läuft RWE die Zeit davon. Denn: Eine Prognose auf eine Rückkehr gibt es nicht - wie schon vor einem Jahr. Es ist einfach keine Besserung in Sicht. "Ich kann dazu echt nichts sagen. Das ist ein sehr schwerer Fall. Es ist weder für Michel, noch für uns einfach. Keiner weiß, wann er zurückkommt, wie es weitergeht", sagte Dabrowski gegenüber RevierSport. Gut möglich, dass RWE hier noch einmal nachlegt. Da auch Nachwuchsmann Nico Haiduk aufgrund von Knieproblemen wochenlang ausfallen wird.

Erkenntnis 7: Gewinner, Verlierer

Spieler, die ein Sommer- oder Wintertrainingslager verpassen, haben natürlich immer einen Nachteil für den Beginn der Saison und müssen einiges aufholen. Das gilt in diesem Fall den verletzten Haiduk, aber auch den erkälteten Mehmet Timur Kesim. Und, leider, ist auch Sascha Voelcke aus privaten Gründen schon länger nicht im Training. Auch Erolind Krasniqi verpasste, ebenfalls aus privaten Gründen, nahezu das komplette Trainingslager. Für diese jungen Akteure wird es unheimlich schwer sich einen Platz im starken RWE-Kader zu erkämpfen. Das gilt auch für Felix Schlüsselburg, der sich trotz Vertrags bis Sommer 2023, einen neuen Verein suchen kann und auch nicht ins Trainingslager reisen durfte.

Wo es Verlierer gibt, muss es auch Gewinner einer Vorbereitung geben. Und hier ist Yannik Langesberg zu nennen. "Langer", wie er gerufen wird, war eigentlich wie Schlüsselburg kein Thema mehr. Doch nun hat er so einen guten Eindruck bei Trainer Dabrowski hinterlassen, dass dieser den Abwehrspieler als "vollwertiges Mitglied des Kaders" bezeichnet. Auch, wenn bis zum Ende der Transferperiode am 1. September noch viel passieren kann, hat sich Langesberg erst einmal wieder zurückgekämpft.

Erkenntnis 8: Oguzhan Kefkir

Der 30-Jährige scheint unter Dabrowski neu aufzublühen. Zur Erinnerung: Dabrowski und Kefkir spielten einst noch beim VfL Bochum zusammen. Nun ist es eine Trainer-Spieler-Geschichte. Das kommt auch nicht so oft vor. Dabrowski scheint genau zu wissen, wie er Kefkir anzupacken, zu kitzeln hat. Denn im Testspiel gegen Braunschweig war er über 60 Minuten der beste Mann auf dem Platz. Wenn es gefährlich wurde, dann über die linke Seite, wo Kefkir rauf und runter flitzte, Abschlüsse suchte oder Mitspieler, wie beim 1:0 durch Luca Dürholtz, bediente. Nach den Verpflichtungen von Aurel Loubongo oder Lawrence Bennali denkt vielleicht der eine oder andere Fan, dass es für Kefkir eng werden könnte, was die Startelf angeht. Doch siehe da: Plötzlich ist Kefkir wieder in Bestform. Und das nicht nur im Testspiel: im gesamten Trainingslager gehörte der ehemalige Uerdinger und Wuppertaler zu den Aktivposten, wenn es um die Trainingseinheiten geht. Sein ehemaliger Mitspieler und heutiger Trainer Dabrowski wird ganz genau wissen, was er an dem Flügelflitzer hat.

Erkenntnis 9: Das Testspiel

Schon gegen Borussia Mönchengladbach (2:4) zeigte RWE ein tolles Spiel. Gegen Eintracht Braunschweig (2:2) war es ähnlich - und das trotz eines kräfteraubendem Trainingslagers in den Knochen. Und: Braunschweig startet ja in einer Woche schon in die Liga. RWE dominierte die Eintracht nahezu über 60 Minuten und wurde dann etwas schwächer. Alles Anzeichen wie weit die Mannschaft schon ist und die Vorstellungen ihres Trainers umsetzt. Die Essener Fans dürfen zurecht zuversichtlich auf die Spielzeit blicken.

Erkenntnis 10: RWE ist bereit!

In rund zwei Wochen geht es in der 3. Liga los und RWE ist jetzt schon bereit. Klar, jetzt muss nach dem Trainingslager noch bis zum Start gegen Elversberg an der nötigen Frische gearbeitet werden. Doch das werden die Essener auch hinbekommen. Der Kader steht, bis auf das Fragezeichen auf der Linksverteidiger-Position, auch. Die, die aktuell ausfallen, wären bis auf den Langzeitverletzten Michel Niemeyer eher keine Optionen für die Startelf. So dass die Rot-Weissen dem Ligastart - Stand jetzt - entspannt entgegenblicken können.

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12 Rot-Weiss Essen 9 3 2 4 11:13 -2 11
13 VfB Stuttgart II 9 3 2 4 13:16 -3 11
14 Hansa Rostock 9 2 4 3 11:12 -1 10
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
10 FC Ingolstadt 04 4 2 1 1 7:6 1 7
11 Arminia Bielefeld 4 2 1 1 4:3 1 7
12 Rot-Weiss Essen 5 2 1 2 6:7 -1 7
13 VfL Osnabrück 5 2 1 2 8:10 -2 7
14 Hansa Rostock 4 1 3 0 7:4 3 6
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
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10 SC Verl 4 1 1 2 5:6 -1 4
10 Rot-Weiss Essen 4 1 1 2 5:6 -1 4
12 Hannover 96 II 4 1 1 2 3:4 -1 4
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Torben Müsel

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Abwehr

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