Mit 3:0 schlug der 1. FC Kaiserslautern am Samstag den TSV Havelse im Drittliga-Heimspiel. Diskutiert wurde anschließend vor allem über das Führungstor der Gastgeber. Dem Treffer von Terrence Boyd in der Anfangsphase (11.) war ein Handspiel von Vorlagengeber Philipp Hercher vorausgegangen.
Schiedsrichter Patrick Ittrich hatte allerdings keine klare Sicht auf die Situation. Dementsprechend ahndete er das Vergehen nicht. Doch am Abend nach der Partie zeigte Ittrich Größe und gab seine Fehlentscheidung zu.
"Das 1:0 für die Roten Teufel war eigentlich irregulär", schrieb der etatmäßige Bundesliga-Referee in einem Beitrag auf Twitter. "Die absichtliche Handspielverlängerung habe ich nicht gesehen. Es stand ein Spieler davor. Ich ärgere mich maßlos und der TSV Havelse ebenfalls! Aber auch das ist Schiedsrichterei - Fehler machen und diese eingestehen."
Bei vielen Nutzern kamen die transparenten Worte Ittrichs offenbar gut an. "Fehler gehören zum Leben dazu. Die Einsicht und das öffentliche Eingeständnis zeugen von wahrer Stärke. Hut ab! Davon kann sich so mancher eine Scheibe abschneiden", hieß es zum Beispiel in der Kommentar-Spalte. Oder: "Großen Respekt für dieses Statement. Einen Röntgenblick haben auch Schiedsrichter nicht, aber direkt so offen zu kommunizieren und den Fehler einzugestehen machen nicht viele."
Während Kaiserslautern mit dem Sieg wichtige Punkte im Aufstiegsrennen sammelte, rutschte Havelse durch die auf Grundlage der falschen Entscheidung entstandene Niederlage noch tiefer in den Abstiegskampf. Doch schon im Interview kurz nach dem Abpfiff wollte sich TSV-Coach Rüdiger Ziel nicht am Unparteiischen abarbeiten. "Das Gegentor ist ärgerlich, im Stadion hat aber sicherlich keiner gesehen, dass es ein Handspiel war", wurde er vom Kicker zitiert.