Sieben Spiele und nur fünf Punkte: Hagen Schmidt kann mit seiner Ausbeute als Trainer des MSV Duisburg nicht zufrieden sein. Das ist der 51-Jährige auch nicht.
Ebenso wenig wie die MSV-Fans, die zuletzt lautstark die Entlassung von Sportchef Ivica Grlic forderten und auch die Mannschaft auspfiffen. "Ich muss ehrlich sagen, dass ich die negative Stimmung rund um den MSV wenig wahrnehme. Im Spiel ist das aber anders: da habe ich durchaus Verständnis für den Unmut der Fans, wie in der Partie gegen Verl. Insgesamt war das eine normale Reaktion, weil es von der Leistung her nicht so war wie wir es uns vorgestellt haben. Die Frage ist dann nur, die sich mir stellt: Wem nützt es, wenn man während des Spiels seinem Unmut freien Lauf lässt?", fragt Schmidt.
Am Ende des Tages geht es aber nur im Verbund. Es bringt nichts, wenn man sich gegeneinander aufwiegelt, das Leben schwer macht. Wir müssen da gemeinsam durch: Fans und Mannschaft.
Hagen Schmidt
Dass die Anhänger unzufrieden sind, weil der MSV auch im zweiten Drittliga-Jahr seinen Ansprüchen weiter hinterherhinkt, das kann der Fußballlehrer aber nachvollziehen. Als Aktiver erlebte er einst noch bei Sachsen Leipzig viel schlimmere Szenen. "Wir sind in Leipzig mal mit Bier beschüttet worden. Dass die Fans bei einem Traditionsverein alles für diesen geben, ihn lieben, das alles ist mir noch aus meiner aktiven Zeit bekannt", erinnert er sich, appelliert jedoch auch an die MSV-Anhänger: "Am Ende des Tages geht es aber nur im Verbund. Es bringt nichts, wenn man sich gegeneinander aufwiegelt, das Leben schwer macht. Wir müssen da gemeinsam durch: Fans und Mannschaft."
Aber auch Schmidt weiß, dass die Stimmung mit jeder Niederlage nicht besser wird. Am Sonntag will er mit seinen Schützlingen alles daran setzen, um den VfL Osnabrück auch ein zweites Mal in dieser Saison - der MSV siegte im Hinspiel an der Bremer Brücke mit 1:0 - zu schlagen. "Wenn wir alles abrufen, dann können wir da unten herauskommen. Dafür müssen wir auch stabiler werden. Jeder weiß, um was es geht, wo wir stehen. Alle sind engagiert und fokussiert", betont Schmidt.
In Bezug auf Sonntag sagt er: "Wir treffen auf einen offensiv starken, spielfreudigen Gegner. Wir müssen alles reinhauen, um die Punkte in Duisburg zu behalten. Es wäre sehr wertvoll, mit einem Erfolgserlebnis in die Pause zu gehen."