„Wir haben die Schnauze voll“, „Oh, wie ist das schön“, „Grlic raus“, „Absteiger“. Das waren die Botschaften der Fans des MSV Duisburg von den Tribünen, nachdem Lukas Petkov gerade das 2:1 für den SC Verl in der Schauinsland-Reisen-Arena erzielt hatte. Die rund 5600 Anhänger in Duisburg machten ihrem Ärger Luft und verhöhnten die eigene Mannschaft nach misslungenen Aktionen.
Die Akteure auf dem Platz stachelte das offensichtlich an, noch einmal alles rauszuhauen und so kamen die Zebras noch zu einem hart erkämpften und verdienten 2:2 Unentschieden gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. „Dass die Zuschauer unzufrieden sind, ist ja völlig klar“, zeigte sich MSV-Stürmer Aziz Bouhaddouz nach dem Spiel verständnisvoll. „Ich kann das total verstehen, aber in der Situation muss man zusammenhalten und da braucht die Mannschaft dann Unterstützung und nicht solche Zurufe.“
Schmidt versteht die negative Stimmung
Nach dem Ausgleichstreffer kam dann auch besagte Unterstützung von den Rängen, auch wenn die Stimmung weiterhin aufgeladen war und die Spieler nach Abpfiff mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedet wurden. Trainer Hagen Schmidt hielt die negative Stimmung im Stadion für berechtigt. „Diese Rufe kriegt man als Trainer und auch als Spieler natürlich mit und das ist dann auch nicht schön. Aber wenn ich Fan gewesen wäre, wäre ich über unseren Auftritt auch wenig amüsiert gewesen“, gab der 51-Jährige zu. „In diesem Fall hat das der Mannschaft aber anscheinend den entscheidenden Ruck gegeben, ein Stück aktiver zu werden. Ich fand die Intensität schon besser als in den letzten Heimspielen, aber aktuell lähmt uns noch so ein bisschen die Angst. Da müssen wir die Köpfe frei kriegen und gegen Osnabrück nochmal eine bessere Leistung bringen.“
Schmidt: "Ich hatte Gänsehaut"
Auch der Rückrundenauftakt gegen den VfL ist für die Duisburger in Heimspiel. Schmidt hofft dann wieder auf die volle Unterstützung der Fans, so wie sie auch im Vorfeld der Partie gewesen ist. „Das war á la bonne heure, wie uns die Fans auch vor dem Hotel nochmal auf die Partie eingestimmt haben. Das war richtig geil! Ich hatte Gänsehaut. Sie haben alles versucht, um uns für das Spiel nochmal einen Push zu geben, von daher kann ich nur danke sagen an alle, die da waren.“
Nun gilt es für Schmidts Mannschaft, den Anhängern in Form von Heimsiegen etwas zurückzugeben. Am besten direkt nächsten Sonntag, wenn der VfL Osnabrück zu Gast ist. „Wir wollen, dass die Leute in Zukunft auch wieder zufriedener nach Hause gehen, als das momentan der Fall ist.“