Erfolg weckt bekanntlich Begehrlichkeiten: Das hat zuletzt auch Rot-Weiss Essen zu spüren bekommen. Manager Jörn Nowak wurde von der Bild-Zeitung mit Hannover 96 in Verbindung gebracht und Trainer Christian Neidhart von der Braunschweiger Zeitung mit der ansässigen Eintracht. [article=522856]RevierSport berichtete über beide Personalien[/article].
Mittlerweile hat es seitens Rot-Weiss Essen ein klares Bekenntnis zu dem umworbenen Trainer Neidhart gegeben. Auch der 52-jährige erfolgreiche Fußballlehrer hat sich gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) klar positioniert.
Braunschweigs Geschäftsführer bestätigt Kontaktaufnahme zu Christian Neidhart
Fakt ist: Christian Neidhart besitzt bei Rot-Weiss Essen einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022 - ohne Ausstiegsklausel. Nach den deutlichen Aussagen aus Essen, hat nun auch Eintracht Braunschweig das Werben um seinen Wunschtrainer Neidhart eingestellt. Denn klar ist auch: Eine Ablösesumme, wahrscheinlich im hohen sechsstelligen Bereich, wäre die Eintracht nach dem Abstieg nicht imstande zu bezahlen.
"Wir akzeptieren und respektieren die Positionen von Rot-Weiss Essen und Christian Neidhart. Sie haben sich deutlich geäußert. Ich würde sagen, dass das ein klarer Fall ist von: zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. In dieser Phase können wir Neidhart einfach nicht bekommen. Das müssen wir feststellen", sagt Peter Vollmann, Braunschweigs Geschäftsführer Sport am Donnerstag gegenüber RevierSport.
Der 63-Jährige gibt zu: "Wir haben Christian Neidhart kontaktiert, weil er ein Eintracht-Herz besitzt und sehr gut zu uns passen würde. Aber das geht aktuell nicht. Es ist nach dem Anruf alles transparent und korrekt verlaufen. Er hat die Kontaktaufnahme mit seinen Verantwortlichen besprochen. Da ist alles sauber gelaufen."
Diese erste Kontaktaufnahme seitens des Drittligisten in Richtung Neidhart hat es nach RevierSport-Informationen am vergangenen Sonntag gegeben. Am Montag sprach der gebürtige Braunschweiger Neidhart dann mit RWE-Vorstand Marcus Uhlig und Sportdirektor Jörn Nowak über den Anruf von der Eintracht. Der Rest der Geschichte ist ein Treuebekenntnis von Rot-Weiss Essen zu Neidhart und umgekehrt.
Markus Kauczinski gilt als Favorit
Nach der Absage von Neidhart gilt nun Markus Kauczinski als Favorit auf die Nachfolge des entlassenen Daniel Meyer in Braunschweig. Der 51-Jährige war noch bis Ende April Trainer von Zweitliga-Aufsteiger Dynamo Dresden. Nun könnte er versuchen, die Eintracht zurück in die 2. Bundeliga zu führen.
"Wir werden keine Namen kommentieren. In den nächsten Tagen wird sicherlich eine Entscheidung fallen. Klar ist, dass wir einen Trainer benötigen, der nicht nur zur Mannschaft, sondern auch zur Eintracht und auch den Verantwortlichen passt. Das muss menschlich alles astrein sein", betont Vollmann.
Vollmann will sich weder auf den BVB II noch auf RWE festlegen
Auf die Frage, ob Vollmann am Samstag im Regionalliga-Aufstiegskampf dem Braunschweiger Neidhart die Daumen drückt, antwortet der Eintracht-Funktionär diplomatisch. Vollmann: "Sie erwarten jetzt bestimmt eine klare Antwort. Aber die gibt es nicht. Wer nach 40 Spieltagen an der Spitze steht, der hat es dann verdient. Dortmund scheint aktuell im Vorteil zu sein. Aber wir wissen aus Braunschweig selbst, wie verrückt der letzte Spieltag sein kann. Ich finde, dass der Jäger im Saisonfinale mental im Vorteil ist. Ich lege mich mal fest: Es wird ein sehr spannendes Saisonfinale in der Regionalliga West."