Ausgangslage: Der KFC Uerdingen hatte im Abstiegskampf wieder alles in der eigenen Hand – dank der 0:2-Pleite des SV Meppen am Vortag. „Wir haben die Chance, einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu gehen“, betonte KFC-Trainer Jürgen Press vor der Partie bei Magenta Sport. Mit dem 1.FC Magdeburg wartete auf die Blau-Roten allerdings das Team der Stunde in der 3. Liga: Aus den letzten zehn Spielen holte die Elf von Chefcoach Christian Titz sagenhafte acht Siege (zwei Remis).
Magdeburg wacht auf: In der Anfangsviertelstunde konnten beide Teams kaum nennenswerte Chancen verzeichnen. Zu beobachten war vielmehr ein beidseitiges Abtasten. Erst ab der 15. Minute wachten die Gäste aus Sachsen-Anhalt auf – und trafen um ein Haar zur Führung: Angreifer Florian Kath scheiterte gleich zweimal (15./18.) an KFC-Schlussmann Lukas Königshofer, der stark reagierte. Außenverteidiger Dominik Ernst, bei einem Konter mit aufgerückt, vergab derweil noch eine weitere aussichtsreiche Einschussmöglichkeit für den FCM (21.).
Ideenloser KFC: Die Uerdinger fanden bis zur Pause schlichtweg nicht statt. Eine einzige Chance gab es für die Press-Elf, doch Fridolin Wagner stand bei seinem Pfostentreffer ohnehin im Abseits (24.). Die Magdeburger wiederum verloren nach ihrer kurzen Druckphase zunehmend den Faden – in der Offensivbewegung blieb das Team von Christian Titz bis zur Pause blass.
Deutliches Bild: Die Gäste kamen mit etwas mehr Schwung aus der Pause: Der eingewechselte Kai Brünker hatte gleich eine gute Möglichkeit, bekam aber keinen Druck mehr hinter seinen Kopfball (50.). Nach Brünkers Chance wurde der FCM in Ansätzen immer wieder gefährlich, schaffte es aber nicht, sich im vorderen Drittel entscheidend durchzusetzen. Der KFC Uerdingen hatte derweil kaum Spielanteile. Im eigenen Ballbesitz brachten die Blau-Roten wirklich gar nichts zustande.
Marcussen aus dem Nichts: Mit dem ersten Torschuss stellten die Gastgeber das Spiel komplett auf den Kopf: Muhammed Kiprit legte im Sechszehner quer auf Joker Gustav Marcussen, der die Kugel im Gewühl per Direktabnahme in die Maschen knallte – das 1:0 für den KFC Uerdingen (77.)! Es war eine schmeichelhafte Führung für die Uerdinger, war die Titz-Elf doch das gesamte Spiel feldüberlegen. Defensiv erledigten die Krefelder aber ihre Aufgaben mehr als ordentlich, ließen die Magdeburger offensiv kaum zur Entfaltung kommen. Das blieb auch bis zum Abpfiff der Partie so.
Fazit: Der KFC Uerdingen hat zwei Spieltage vor dem Saisonende die Abstiegszone verlassen. Dank der drei Punkte überholten die Blau-Roten den SV Meppen (17. Platz, 38 Punkte) und sind nun zwei Zähler über dem Strich. Für Uerdingen war es zudem der erste Sieg im Stadion am Lotter Kreuz, für Magdeburg war es die erste Niederlage nach zuvor elf Spielen, in denen sie ungeschlagen blieben.
So spielten sie:
KFC: Königshofer – P. Göbel, Girdvainis, Lukimya, Dorda – Fechner, Gnaase – Feigenspan (60. Pusch), F. Wagner, Kinsombi (67. Marcussen) – Kiprit (86. Schneider). FCM: Behrens – Ernst (46. Brünker), Tob. Müller, Bittroff, Bell Bell – A. Müller, Jacobsen, Malachowski – Obermair, Atik, Kath (72. Sliskovic).