Als sich die runderneuerte Duisburger Mannschaft Ende Juni zum ersten Training getroffen hat, war die Skepsis vieler Anhänger riesengroß. Kann der MSV Duisburg wirklich wie vom Verein ausgegeben oben mitspielen und im Optimalfall direkt wieder aufsteigen? Der erste Teil der Frage kann nach aktuellem Stand mit Ja beantwortet werden. Natürlich gab es auch Rückschläge, wie das Niederrheinpokal-Aus in Velbert oder die Pleiten gegen Meppen und Chemnitz, doch nach dem 3:2-Sieg gegen Bayern II steht fest: Dem MSV ist die Herbstmeisterschaft nicht mehr zu nehmen – der Abstand auf Rang drei beträgt bereits fünf Punkte. Das Grundfundament ist damit gelegt.
Doch was bedeutet das für die Zugführer bei den Meiderichern? Sportdirektor Ivo Grlic sprach von der viel zitierten "schönen Momentaufnahme". Die Mannschaft habe ihr Potenzial Woche für Woche abgerufen und dabei mit schnellem Offensivfußball begeistert. Genau das wollen die Leute in Duisburg sehen. Die Fans spüren, dass sich jeder Einzelne für den MSV zerreißt. Mit dieser Einstellung könnte es schon bald zurück in die 2. Bundesliga gehen.
"Die Mannschaft ist gierig und hat es verstanden, was es bedeutet, für den MSV Fußball zu spielen. Das verkörpert sie auch außerhalb des Platzes", sagte Trainer Torsten Lieberknecht.
Lieberknechts Ideen gehen auf
Der 46-Jährige genießt bei den eigenen Anhängern ein hohes Standing. Sie trauten ihm den Neuaufbau zu. "Der Weg, den wir gegangen sind, war kein gewöhnlicher. Wir haben sehr viel immer wieder neu bewältigt." Das neuformierte junge Team hat Lieberknechts Ideen vom ersten Moment an verinnerlicht. 37 Punkte haben sich die Zebras erkämpft. "Größere Komplimente kann man als Trainer nicht bekommen", befand Lieberknecht.
Sollten am kommenden Sonntag in Unterhaching sowie am ersten Rückrundenspieltag in Großaspach, wo das Fußballjahr 2019 für den MSV endet, auch noch Punkte eingefahren werden, stünde zusätzlich auch noch die Wintermeisterschaft fest. "Wir wollen uns oben etablieren und den Abstand vergrößern", sagte auch Tim Albutat, der mit 27 Jahren fast schon zu den "alten Hasen" im jungen Kader des Drittligisten gehört.