Der Fußball-Drittligist KFC Uerdingen wurde in den letzten drei Jahren von acht verschiedenen Trainern betreut. Einer von ihnen war Stefan Krämer, der von März 2018 bis Januar 2019 das Sagen hatte und inzwischen den Liga-Konkurrenten 1. FC Magdeburg trainiert. In einem Interview mit spox.com blickt der 42-Jährige auf seine Zeit an der Grotenburg zurück.
"Mir war schon bewusst, was auf mich lauert", erklärt er rückblickend über den Beginn seiner Zeit als KFC-Trainer. "Nach zahlreichen Gesprächen dachte ich aber, dass die Chance größer als das Risiko war. Mein Vorgänger Michael Wiesinger hat mit mir den Fußballlehrer gemacht - und dessen Entlassung hatte ich auch schon nicht verstanden."
Krämer startete sehr erfolgreich mit elf Siegen in Folge in der Regionalliga und schaffte am Ende der Saison den Aufstieg in die 3. Liga. In der Folgesaison wurde er aber nach dem ersten Spieltag der Rückrunde beurlaubt, als Uerdingen auf Platz vier stand. Verständlich war dieser Schritt des Vereinsvorsitzenden Michail Ponomarew für ihn nicht. "Nach mir waren nun sechs Trainer am Werk und der Verein ist immer noch in der 3. Liga", sagt Krämer.
Krämer: "Ponomarew ist sehr, sehr ehrgeizig"
Ponomarew, der Vorsitzende und Geldgeber des Vereins, ist nicht dafür bekannt, Trainern allzu großes Vertrauen zu schenken. Krämer sagt über ihn: "Er ist sehr, sehr ehrgeizig und der Chef im Verein." Der Ex-Trainer führt aus: "Die Kaderplanung macht nur er. Es gibt zwar ein Mitspracherecht, aber letztlich verpflichtet er die Spieler. Doch das fängt mit der Kaderplanung an und hört mit den Trainerentlassungen auf. Er versucht immer wieder, noch erfolgreicher zu werden."
Das Ziel 2. Bundesliga hat Uerdingen vorerst allerdings aus den Augen verloren. Derzeit steht der Verein in der 3. Liga auf Platz 15 und muss eher nach unten als nach oben schauen. Der Rückstand auf die Aufstiegsplätze beträgt neun Punkte, der Vorsprung auf die Abstiegsränge hingegen nur vier Zähler.