Mit einer starken Willensleistung hatte der MSV Duisburg das Auswärtsspiel in Jena in der Schlussphase soeben zu seinen Gunsten gedreht. Bei Trainer Torsten Lieberknecht war davon nach Abpfiff allerdings nicht viel zu merken. "Ich möchte die Freude über den Sieg nicht runterspielen, aber ich bin null Komma null zufrieden", analysierte er trocken am Mikrofon von Magenta Sport.
Zu Erinnerung: Seine Elf, die ja eigentlich gar keine Elf war, musste ab der vierten Spielminute in Unterzahl auskommen. Verteidiger Arne Sicker hatte nach einer zweifelhaften Schiedsrichterentscheidung die Rote Karte wegen Notbremse gesehen.
Stoppelkamp und Vermeij lassen MSV jubeln
Im zweiten Durchgang waren die Zebras dann durch Dominik Bock (59.) in Rückstand geraten. Doch Tore von Moritz Stoppelkamp (75.) und Vincent Vermeij (85.) - die sich ihre Treffer gegenseitig auflegten - sorgten für ein Happy End aus Sicht der Gäste. Schon vor einer Woche hatte der MSV ein Spiel gedreht und mit 2:1 gegen 1860 München gewonnen.
"Mich freut, dass wir das Spiel gedreht und Mentalität gezeigt haben", lobte Lieberknecht zwar, schlug dann aber gleich wieder kritische Töne an. "Aber selbst in Unterzahl können wir viel besseren Fußball spielen. Wir waren oft schläfrig." Seine Unzufriedenheit über die Leistung begründete der 46-Jährige ebenfalls bei Magenta Sport: "Es soll ein Merkmal von uns sein, dass wir mit unserer eigenen Leistung kritisch umgehen."
Mittwoch kommt der SV Meppen nach Duisburg
Die Meidericher fuhren so ihre Punkte 17 bis 19 ein und bleiben als Viertplatzierter nah an der Aufstiegszone dran. Bei den Gastgebern hingegen herrschte Weltuntergangsstimmung. Sie stehen nach zehn Spieltagen ohne Sieg am Tabellenende. Gerade mal zwei Zähler holte Jena bislang - der schwächste Saisonstart in der Geschichte der 3. Liga. Lieberknecht dazu: "Da kann man schon mal Mitleid zeigen, bei dem was in Jena passiert. Das sollten wir bei unserer Freude nicht vergessen."
Bereits am Mittwoch hat der MSV Gelegenheit dazu, den Erfolg zu veredeln. Dann empfangen sie den SV Meppen zum Heim-Nachholspiel (19 Uhr). Lieberknecht warnt: "Wenn wir nur ein Stück weit nachlassen, dann wird es schwer. Aber wir sind in der Lage gegen jede Mannschaft zu gewinnen."
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