Die Kopfwunde, die sich der Neuzugang von Rot-Weiss Essen Anfang April im Duell mit Uerdingen-Star Kevin Großkreutz zugezogen hat, ist langsam aber sicher gut verheilt. „Man kann sie noch ein bisschen sehen, ich habe aber zum Glück keine Schmerzen mehr“, sagte Lukas Scepanik über eine für ihn dennoch „schöne Erinnerung“. Viele positive Momente möchte Duisburgs neue Nummer sieben in Zukunft auch bei seinem neuen Arbeitgeber erleben.
Mit einem Mix aus Anspannung und Vorfreude begannen Scepaniks ersten Tage an der Wedau. „Ich bin sehr gut angekommen und fühle mich von Anfang an sehr wohl“, erinnert sich der 25-Jährige zurück. Die Integration fiel dem Mittelfeldmann aufgrund der Vielzahl an neuen Spielern enorm leicht. „Wir können gemeinsam etwas aufbauen und den Verein wieder in die Spur bringen.“
In den bisherigen drei Tests kam Scepanik unter Torsten Lieberknecht im linken Mittelfeld zum Einsatz. „Alles, was mit links zu tun hat, ist sein zu Hause. Er kann aber auch in der Viererkette auflaufen“, lautet der Plan von Lieberknecht, der ihn nicht nur wegen seiner „ordentlichen Flankentechnik“ allerdings vorwiegend auf dem linken Flügel sieht. Der Brisanz in puncto Rivalität vor seinem Wechsel aus Essen nach Duisburg war sich der 25-Jährige durchaus bewusst, trotzdem habe er keine Minute vor einem für ihn persönlich „sportlich gesehen Riesensprung“ gezögert. „Der MSV hat viel Tradtion und mit den Fans natürlich eine sehr große Strahlkraft.“
Lukas Scepanik traut RWE mit Christian Titz viel zu
Die positive Entwicklung seines Ex-Vereins RWE, wo sich Scepanik in nur einem Jahr zu einem großen Leistungsträger entwickelte, verfolgt er weiterhin aufmerksam. Die nahezu täglichen Nachrichten über neue Transfers gingen also auch am künftigen Drittligaspieler nicht vorbei. „Es ist natürlich ein Riesending, mit Christian Titz einen bundesligaerfahrenen Trainer verpflichtet zu haben. Ich denke schon, dass da einiges möglich ist, wenn alle Automatismen ineinander greifen“, lobte Lukas Scepanik die Arbeit der Essener Führungsetage um Sportdirektor Jörn Nowak.
Um den Erfolg an der Hafenstraße in naher Zukunft herbeiführen zu können, ist für den Duisburger aber vor allem auch das Umfeld mitentscheidend. „Nach den Schlagzeilen mit dem Millionendeal haben die Fans natürlich hohe Erwartungen. Sie müssen aber gleichzeitig auch geduldig sein, wenn nicht alles direkt funktioniert.“ Denn ähnlich wie beim MSV muss sich auch die neue Essener Mannschaft zunächst noch finden. „Das braucht Zeit“, weiß auch Lukas Scepanik.