Nach dem Schlusspfiff setzte sich André Schubert einfach auf seinen Trainerstuhl. Zur Feier des Klassenerhalts war der Coach von Eintracht Braunschweig zu erschöpft. In einem Herzschlagfinale der 3. Fußball-Liga haben die Niedersachsen den zweiten Abstieg nacheinander mit letzter Kraft verhindert. Nach dem 1:1 (1:0) gegen den direkten Konkurrenten FC Energie Cottbus beendete der Tabellen-16. die Saison mit einer nur um einen Treffer besseren Tordifferenz als der Absteiger aus der Lausitz.
«Es war ein Spiel auf Messers Schneide. Bei den Cottbusern laufen die Tränen, bei uns auch – bei uns sind es aber Tränen der Anspannung», sagte Schubert. Und auch Kapitän Stephan Fürstner meinte: «Das war an Spannung nicht zu überbieten. Wir sind so froh, die Mammutaufgabe geschafft zu haben, als Mannschaft, als Team. Im Winter hatten wir nur eine Möglichkeit: Uns zu verschwören, um unser Ziel des Klassenerhalts zu erreichen. Das war ein Riesenkraftakt, auch nach den ganzen Rückschlägen. Wir haben es geschafft.»
Vor dem Hinspiel war die Eintracht noch mit neun Punkten Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz weit abgeschlagener Tabellenletzter. In der Rückrunde holte das von Schubert radikal umgekrempelte Team dann 32 Punkte. Aber auch diese Aufholjagd wäre umsonst gewesen, wenn Cottbus nach der Braunschweiger Führung durch Marc Pfitzner (30./Handelfmeter) und dem Ausgleich durch Fabio Viteritti (57./Handelfmeter) noch ein Tor erzielt hätte. «Beide Mannschaften haben heute gezeigt, dass sie es absolut verdient haben, in dieser Liga zu bleiben – das macht es einfach nur bitter», sagte Schubert.
Ob die Eintracht in der nächsten Saison wieder deutlich weiter oben mitspielen kann, ist allerdings fraglich. Nach dem sportlichen wie finanziellen Kraftakt der vergangenen Monate fehlt das Geld für große Verstärkungen. Immerhin sind 20 Spieler des Rückrunden-Kaders vertraglich bis mindestens 2020 an die Braunschweiger gebunden. dpa