Viele sehen den KFC Uerdingen auch in der 3. Liga ganz vorne. Der Klub setzt sich moderate Ziele.
Stefan Aigner sprintet über den rechten Flügel und gestikuliert mit den Armen, dass er den Ball in den Lauf gespielt haben möchte. Sein Mannschaftskollege versucht den Schnittstellenpass - und spielt das Leder in Aigners Rücken. Solche Szenen gab es beim Testspiel zwischen Drittligist KFC Uerdingen und Regionalligist Bonner SC häufiger zu beobachten. Für KFC-Trainer Stefan Krämer aber kein Grund zur Sorge, immerhin sind die Uerdinger erst vor einer Woche in die Vorbereitung gestartet.
Zeit also, auch die Neuen beim KFC ins Mannschaftsgefüge zu integrieren. Viele von ihnen sollen in der kommenden Saison tragende Säulen in der Mannschaft werden. Im ersten Testspiel gab Krämer direkt fünf Sommer-Zugängen mindestens 45 Minuten Spielzeit, Robert Müller spielte sogar über 90 Minuten. Manuel Konrad, aus Dresden gekommen, war nicht unter ihnen. Der Mittelfeldspieler laborierte an leichten Rückenproblemen. „Nichts wildes“, betont Krämer, „am Sonntag trainiert er wieder.“ Maurice Litka fehlte ebenfalls verletzt, Lukas Schelenz hatte noch keine Spielberichtigung.
Mit bisher acht Zugängen sieht Krämer seine Mannschaft für die kommende Saison gut aufgestellt. „Wir haben eine gestandene Mannschaft“, schätzt der Fußballlehrer die Situation ein. „Ich glaube schon, dass wir eine vernünftige Rolle in der Dritten Liga spielen können.“
Das ganze Geplappere über Favoriten, da lach ich mich drüber kaputt.
Stefan Krämer (Trainer KFC Uerdingen)
Marco Antwerpen sieht das indes etwas anders als Krämer. Der ehemalige Trainer von Viktoria Köln wird den Krefeldern mit Preußen Münster in der Dritten Liga über den Weg laufen. „Aufgrund der Transfers und der Möglichkeiten, die der Verein hat, ist das schon ein Topfavorit in der Liga“, erklärt Antwerpen am Rande eines Testspiels zwischen seinen Münsteranern und der U23 von Borussia Dortmund (2:1).
Krämer möchte die Favoritenrolle so nicht annehmen. „Ich glaube nicht, dass wir das sind“, betont der 51-Jährige. „Es gibt Mannschaften, die noch besser aufgestellt sind als wir.“ Generell hält der gebürtige Mainzer auch nicht viel von Favoritenrollen: „Das ganze Geplappere über Favoriten, da lach ich mich drüber kaputt. Da wird immer nur versucht, von sich selber abzulenken.“