Am Dienstag erreichte den Verein die Nachricht aus der DFB-Zentrale. Zuvor hatten die Erfurter ihre Unterlagen nach Frankfurt geschickt. Es geht um eine Finanzlücke in Höhe von 1,6 Millionen Euro. Erfurt hat angegeben, wie der Klub sie schließen möchte. Beim DFB löste das offenbar keine Euphorie aus. Erfurt gab bekannt: Das Zahlenwerk, das von einer auf Lizenzierungsverfahren in der 3. Liga spezialisierten Wirtschaftsprüfungskanzlei erstellt wurde, wird vom DFB nicht vollumfänglich anerkannt.
In der Konsequenz droht dem Schlusslicht der 3. Liga der Abzug von bis zu vier Punkten. Damit wäre der Abstieg in die Regionalliga kaum noch zu verhindern. Denn aktuell haben die Erfurter bereits sieben Zähler Abstand auf das rettende Ufer. Eine weitere Bürde würde RWE kaum verkraften können.
„Natürlich sind wir enttäuscht, dass man in Frankfurt unsere Argumentation nicht nachvollzieht, jetzt droht uns ein Punkt Abzug in der laufenden Saison“, erklärte RWE-Präsident Frank Nowag.
Auch der Aufsichtsratsvorsitzende Michael Tallai zeigte sich auf der Homepage der Erfurter betroffen: „Eine knappe Entscheidung, offensichtlich haben Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben, wobei auch ein Punkt Abzug für uns in der jetzigen Situation eine schmerzliche Strafe wäre.“
Daher hat Erfurt bereits festgelegt, in die Berufung gehen zu wollen. So lange über diesen nicht beschieden ist, bleibt RWE der Punkt gutgeschrieben. Die Verhandlung kann sich noch einige Wochen hinziehen. Trotz der DFB-Zweifel scheint man in Erfurt zuversichtlich, den Punktabzug in eine Geldstrafe umwandeln zu können.
In der Liga hat Erfurt am Sonntag die nächste Chance zu punkten. Ab 14 Uhr geht es zuhause gegen den VfR Aalen, der aktuell auf Rang neun liegt.