Die Tabellenführung konnte den Zebras am zwölften Spieltag ohnehin niemand streitig machen. Für die Duisburger ging es folglich darum, den Vier-Punkte-Vorsprung zu halten oder gar noch auszubauen. Dafür musste aber ein Dreier gegen die Norddeutschen her, die vor der Begegnung in Duisburg erst ein Auswärtsspiel verloren hatten. Die Meidericher mussten zudem ohne ihren Kapitän auflaufen: Branimir Bajic sah vergangene Woche in Regensburg die fünfte Gelbe Karte und konnte deshalb nicht mit von der Partie sein.
Das Fehlen des Abwehrchefs sahen die 15.610 Zuschauer in der Schauinsland-Reisen-Arena dem MSV zu Beginn deutlich an. Denn der erste Aufbauspieler fiel aus - folglich lief alles über Fabian Schnellhardt. Gegen die stabile Defensive der Rostocker fand aber auch der Mittelfeldmotor selten geeignete Mittel. Hansa rührte mächtig Beton an - und lauerte auf Konter. So war es kaum verwunderlich, dass die erste riesige Gelegenheit den Norddeutschen gehörte: Mark Flekken konnte einen Abschluss von Kerem Bülbül abwehren, bevor er mit dem Nachschuss getunnelt wurde und zusehen musste, wie der Ball über die Linie zu gehen schien. In letzter Sekunde kratzte Kevin Wolze das Ding aber von der Linie und rettete so das 0:0.
Auch bei der anschließenden Ecke musste der holländische Keeper des MSV sein ganzes Können aufbieten, um einen Kopfball von Tommy Grupe über die Latte zu lenken. Kurz vor der Pause dann aber doch die 100-Prozentige für die Zebras. Marcel Schuhen konnte im letzten Moment vor Simon Brandstetter klären.
Rostock siegt per Fallrückzieher
Mit einem 0:0 ging es anschließend in die Pause. In dieser schien Hansa-Trainer Christian Brand seiner Mannschaft mit auf dem Weg gegeben zu haben, drei Punkte aus Wedau entführen zu wollen. Denn die Hanseaten begannen druckvoll. Flekken musste, nach einer Doppelchance von Marcel Ziemer, gleich zweimal parieren. Die Meidericher ließen sich für ihre Top-Chance bis zur 70. Spielminute Zeit: Der eingewechselte Kingsley Onuegbu legte vor dem Tor mustergültig auf Brandstetter auf, der aus fünf Metern den leeren Kasten nicht traf. Den Lucky Punch schafften dennoch die Norddeutschen. Marcel Ziemer konnte in der 87. Minute den FC Hansa per Fallrückzieher in Führung bringen. Von diesem Wirkungstreffer erholten die Zebras sich nicht mehr. Trauriger Höhepunkt: Schnellhardt sah nach überharten Einsteigen glatt Rot. Damit kassierte der MSV nicht nur das erste Gegentor in der heimischen Arena, sondern auch die erste Niederlage.