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Letzte Ausfahrt Bielefeld

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Preußen Münster, 3. Liga, Jens Truckenbrod, Saison 2012/2013, Defensives Mittelfeld, Trucki, Sechser, Preußen Münster, 3. Liga, Jens Truckenbrod, Saison 2012/2013, Defensives Mittelfeld, Trucki, Sechser Foto: firo
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Es ist aus vielerlei Hinsicht ein besonderes Spiel: Das Derby zwischen Arminia Bielefeld und Preußen Münster. Für die Adlerträger gleichsam die letzte Ausfahrt in Richtung Aufstieg.

Das Auswärtsspiel beim Erzrivalen stellt traditionell keine alltägliche Begegnung in der 3. Liga dar. Die Vereine sind absolute Erzrivalen und vereinen viele Anhänger hinter sich. Die spezielle Tabellenkonstellation - der Erste Bielefeld trifft auf den Fünften Münster - trägt ihren Teil dazu bei, dass am kommenden Samstag fast 26.000 Zuschauer den Weg auf die Bielefelder Alm finden werden - ein neuer Ligarekord für die Ostwestfalen.

Spieler stehen neben sich

Ausgerechnet im emotional so brisanten Aufeinandertreffen mit dem Erzrivalen, der eine sehr starke Saison spielt, geht es für die Adlerträger jetzt um alles. Münster muss in Bielefeld gewinnen, um überhaupt noch ein Lebenszeichen im Aufstiegskampf zu senden. Auf den ersten Blick spricht allerdings nicht viel dafür, dass die Mannschaft dazu momentan in der Lage ist. Nominell herausragende Kräfte wie Techniker Mehmet Kara, der an guten Tagen in dieser Spielzeit schon ganze Abwehrreihen schwindelig spielte, Regisseur Amaury Bischoff oder der erfahrene Defensive Marc Heitmeier stehen aktuell völlig neben sich. Die Fehler häuften sich zuletzt, so dass der Ertrag von zwei Punkten aus den vergangenen vier Spielen wahrlich keine Bewerbung für höhere Sphären darstellt. "Mit der Leistung haben wir keine Berechtigung dort oben dabei zu sein", sagte Trainer Ralf Loose nach der 2:3-Heimniederlage gegen Chemnitz frustriert.


Auch Anführer Dominik Schmidt ist sich der teils indiskutablen Spielvorträge des SCP bewusst: "Die Art und Weise, wie wir im Moment Tore kassieren, ist amateurhaft. Das müssen wir schleunigst abstellen", nimmt der Innenverteidiger kein Blatt vor den Mund. Wenig förderlich sind zudem die Störgeräusche aus dem Umfeld. So verkündeten die Preußen den vorzeitigen Abschied ihres langjährigen 1. Vorsitzenden Dr. Marco de Angelis zum Saisonende wenige Tage vor dem so wichtigen Derby. Auch der Krach zwischen Antreiber Schmidt und Teilen der Fans nach der Partie in Halle, als Schmidt nach einem Bierbecherwurf den Gang zu den Anhängern verweigerte, ist eine unnötige Begleiterscheiung der handfesten Münsteraner Krise. All das könnte die Mannschaft zusätzlich belasten, kann aber auch keine Ausrede sein.

Der Hoffnungsfunken glimmt

Gleichwohl besteht Hoffnung für die Preußen, das Ruder doch noch herumzureißen. Mit einem Dreier in Bielefeld könnte der Abstand zu Relegationsplatz drei wieder entscheidend schmilzen. Danach haben die Adlerträger noch fünf Ligaspiele, in denen sie unter anderem in den direkten Duellen auf den MSV Duisburg (Dritter) und die Stuttgarter Kickers (Vierter) treffen. Dort kann man Vieles selbst richten.

Außerdem wuchtet Münster mit einem echten Pfund: Das Hinspiel am 19. Oktober des Vorjahres gewannen die Preußen mit 3:1. Vor allem aber hat der SCP von den insgesamt fünf Derbys zwischen beiden Kontrahenten in der 3. Liga zwei gewonnen, drei Mal Remis gespielt und noch kein Spiel abgegeben. "Jeder im Verein kann sich darauf verlassen, dass wir alles raushauen. Das Spiel ist für unsere Fans wichtig und für uns, wir wollen das Derby gewinnen. In den letzten Jahren waren wir in diesen Spielen immer da", fordert deshalb Schmidt, der selbst nach seiner zehnten Gelben Karte fehlt. Nicht nur deshalb ist klar: Es wird eine Herkulesaufgabe für die Preußen, in der derzeitigen Verfassung beim Spitzenreiter zu bestehen.

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