Gesagt, getan. Denn der Torwart ließ in Osnabrück (Glanz-)Taten folgen. Der 32-Jährige war der einzige Meidericher in Topform. Bereits nach 70 Sekunden stellte er nach einem katastrophalen Fehlpass Martin Dauschs sein ganzes Können im Eins-gegen-Eins-Duell mit Francky Sembolo unter Beweis. Des Weiteren hielt er die Zebras mit einigen Paraden wie gegen Nicolas Feldhahn oder erneut Sembolo im Spiel. „Wir können uns bei Micha bedanken, dass wir den glücklichen Punkt geholt haben“, stellte nicht nur Ivica Grlic seiner Nummer eins ein tadelloses Zeugnis aus. Dabei ist es gar nicht die Art des Sportdirektors, einen Spieler hervorzuheben, doch der „Mann des Tages“ hatte sich das Sonderlob schlichtweg verdient.
Dass „Rata“ nach nicht einmal drei Minuten bereits drei Aktionen hatte, „war sicherlich nicht geplant“, gestand der Keeper: „So etwas muss ich auch nicht haben, denn es zeigt nur, dass bei uns fast nichts funktioniert hat.“ Auf die Frage, ob es in der Halbzeitpause in der Kabine laut wurde, meinte Ratajczak: „Es muss nicht immer laut werden, denn das bringt meistens nichts. Wir waren alle sauer auf uns selbst und haben uns gesagt, dass sich einiges ändern muss. Zum Glück haben wir auch Taten folgen lassen.“
„Wichtig ist jetzt, dass wir den Punkt in Stuttgart vergolden!“ Michael Ratajczak
Nichtsdestotrotz zeugt alleine das Eckenverhältnis von 12:4 für Osnabrück von der Überlegenheit des VfL. „Das ist sehr ungewöhnlich, so viele Ecken kriegen wir eigentlich nur in zwei oder drei Spielen“, winkte der Torhüter ab und schob optimistisch nach: „Aber wir haben uns befreit und einen Punkt geholt. Das ist eine Form von Qualität. Wichtig ist jetzt, dass wir den Punkt am Samstag bei den Stuttgarter Kickers vergolden.“ Dafür müssen dann aber alle Zebras so konsequent wie Ratajczak sein.