Diese Tatsache aber rückte ob einer strittigen Szene unnötigerweise in den Hintergrund. In der 25. Minute – da stand es nach Treffern von David Solga (3., Foulelfmeter) und Oguzhan Kefkir (7.) sowie Patrick Breitkreutz (24.) bereits 2:1 für den BVB – holte Zlatan Alomerovic den heranstürmenden Tim Siedschlag von den Beinen. Der Kieler wäre „durch“ gewesen. Schiedsrichter Stefan Treiber zeigte Dortmunds Schlussmann die Gelbe Karte. „Ich habe ihn nicht berührt“, beteuerte Alomerovic, und fügte hinzu: „wenn es so gewesen wäre, dann hätte ich die rote und nicht die gelbe Karte bekommen müssen.“ Siedschlag war freilich anderer Meinung und versicherte, dass er von dem Serben gefoult worden war.
„Ich habe da nur ein Laufduell gesehen“, wollte Dortmunds Trainer David Wagner die Szene nicht überbewerten und sein Pendant Karsten Neitzel gab sich diplomatisch: „Ich schließe mich meinem Kollegen an – das war keine Rote Karte.“
Zurück zum eigentlich Wichtigen und vor allem der Erkenntnis, dass der BVB in dieser Saison besser vorbereitet in die ersten Spiele geht als in den Jahren zuvor. Begleitet von der großartigen Kulisse von 4965 Zuschauern im Stadion „Rote Erde“ stand der BVB mit der 2:0-Führung für einige Minuten gar an der Tabellenspitze der dritten Liga.
„Danach dachten wir, es wird ein Selbstläufer“, analysierte Dortmunds Evans Nyarko. Weniger an der Einstellung der Dortmunder als am folgenden Kieler Sturmlauf war der Anschlusstreffer von Patrick Breitkreutz festzumachen.
Wagner freut sich noch nicht
Und auch Marc Heider (51.) deutete auf dem traditionsreichen Geläuf an der Strobelallee an, was Trainer Neitzel später mit „offensive Wucht“ titulierte. Die Dortmunder Träume auf einen sechs-Punkte-Start waren dahin.
„Wir haben immerhin vier Punkte – das ist uns bisher noch nie gelungen. Es wird aber eine Nacht dauern, bis wir das realisiert haben und in Dortmund wieder lachende Gesichter sehen“, wollte sich BVB-Trainer David Wagner unmittelbar nach dem Schlusspfiff noch nicht über den Punktgewinn gegen die offensivstarken Kieler freuen.