Endlich! Die Zebras haben ihre Durststrecke von vier sieglosen Spielen in Folge beendet. Beim VfL Osnabrück fuhr der MSV nach einem trostlosen Kampfspiel einen glücklichen 1:0 (0:0)-Sieg ein. „Schön war es nicht“, gestand Karsten Baumann.
Damit hatte der Fußballlehrer Recht. Sowohl die Duisburger als auch die Hausherren konnten vor allem in der Offensive nicht überzeugen und boten den Fans ein Fehlpassfestival par excellence. Deshalb war es auch kein Wunder, dass der goldene Treffer ausgerechnet nach einem Eckball fiel. „Wir hatten 12:3 Ecken für uns, deshalb ist es ärgerlich, dass wir ausgerechnet nach einer Standardsituation verloren haben“, schimpfte VfL-Coach Maik Walpurgis: „Ein Remis wäre sicherlich verdient gewesen. Deshalb sind wir enttäuscht.“
Umso glücklicher war derweil Baumann, der den VfL knapp zwei Jahre betreute und in Osnabrück zu den erfolgreichsten Trainern zählt: „Ich habe mich gefreut, viele Menschen wiedergesehen zu haben, die ich gut kenne. Der Dreier rundet so einen Tag dann natürlich ab.“
An seiner alten Wirkungsstätte wirbelte er die Startelf durcheinander und verstärkte die Defensive. Mit Kevin Wolze als Sechser neben Branimir Bajic ging eine seiner Varianten auf, denn mit der Vorstellung seiner Abwehr war Baumann mehr als einverstanden: „Kevin und ‚Baja‘ haben es sehr gut gemacht. Wir haben aus dem Spiel heraus wenig zugelassen und standen sicher. Doch leider haben wir durch einige Passfehler den VfL immer wieder in die Spur gebracht.“ Warum seine Elf ständig im Spielaufbau patzt, ist der mangelnden Konzentration geschuldet. „Wenn man keine Kraft mehr hat, muss man so ein Spiel halt durch eine Standardsituation gewinnen“, sagte Baumann.
Die fehlende Kraft, oder fehlende Konzentration, war auch für den zweiten Kritikpunkt des Trainers verantwortlich. Denn vorne mangelte es an allem. „Wir haben in der ersten Hälfte zwar gute Ansätze gezeigt, aber insgesamt fehlte uns die Power“, monierte Baumann. „Ab der 60. Minute gehen wir einfach auf dem Zahnfleisch, haben uns aber gut gewehrt. Zum Glück hat sich das Team für seinen großen Einsatz auch mal belohnt.“
Auwärts eine beeindruckende Bilanz
Mit dem Dreier in Niedersachsen haben die Duisburger nunmehr 14 Zähler aus acht Spielen in der Fremde eingefahren. Eine beeindruckende Bilanz, die den MSV auf Platz drei dieser Wertung hievt. Dafür sind sie zu Hause aber nur ein Schatten ihrer selbst, oder besser gesagt: Drittletzter. Da nach der Länderspielpause mit Halle und Unterhaching nun zwei Heimspiele auf die Zebras warten, ist fraglich, ob es auch wirklich ein Vorteil ist. Doch Baumann ist sich sicher, dass „wir den Bock jetzt auch mal vor unseren Fans umstoßen werden.“