Dem überdeutlichen 4:0 gegen Darmstadt folgte eine Woche darauf auch noch eine unnötige 1:2-Pleite gegen Hansa Rostock. Unnötig vor allem deswegen, weil die Adlerträger in der zweiten Halbzeit zeigten, was für sie gegen die „Kogge“ möglich gewesen wäre. „Im ersten Durchgang dagegen haben wir gar nicht gut gespielt“, befindet Ralf Loose. Der Trainer der Münsteraner hat den Schwachpunkt in den Köpfen der Spieler ausgemacht: „Wir sind noch nicht so gefestigt, dass wir solche Spiele wie gegen Rostock dann auch mal nach Hause schaukeln könnten.“
Dabei schien es, als könne der neue Adlerdompteur die Mannschaft Stück für Stück wieder aufrichten. Erst stabilisierte Loose die wacklige Defensive, dann zeigten die Preußen in Chemnitz und daheim gegen den BVB II nach langer Zeit nochmal die Offensivstärken, vor denen sich die Ligakonkurrenz gefürchtet hatte. Den scharfen Blick ließ sich Loose aber von diesen deutlichen Ergebnissen nicht vernebeln. „Auch in solchen Spielen gilt: Es ist nicht alles Gold, was glänzt.“
Jeder weiß, worum es geht
Deshalb sei es umso wichtiger, dass jeder in Verein und Umfeld sich über die Situation des SCP im Klaren sei: „Es geht nur um den Klassenerhalt, nichts anderes zählt. Und das hat hier mittlerweile auch jeder begriffen.“ Erst diese Erkenntnis verleiht den Spielern schließlich den Auftrieb, die Extra-Schippe an Einsatzwillen draufzulegen, die im Abstiegskampf den Ausschlag gibt. „Dass wir zweimal so hoch gewonnen haben war wichtig, um den Anschluss wieder hinzubekommen. Aber es war trotzdem von Beginn meines Engagements an klar, welche Situation wir in Münster haben.“
Gegen Saarbrücken stehen die Chancen nun erstmal ganz gut, weiterhin nur am Rande der Abstiegszone zu rangieren. Dafür aber ist vor allem ein von der ersten Minute an beherztes Auftreten wichtig, wie Loose bekräftigt: „Wir können in Saarbrücken gewinnen. Dafür aber müssen alle an ihre Leistungsgrenze gehen – da waren wir auf einem guten Weg, von dem wir in den letzten beiden Spielen ein bisschen abgekommen sind.“