Denn eigentlich sollte er verabschiedet werden, doch plötzlich wurde dem ehemaligen Abwehrspieler diese Ehre verweigert.
71 Mal stand Kern für den MSV auf dem Platz (zwei Tore, elf Vorlagen), letztmals am 22. Februar 2013, als Duisburg beim VfL Bochum ein 2:2-Remis holte. Im Derby knickte der vom Verletzungspech verfolgte Kämpfer um und musste sich erneut an den völlig lädierten Knöcheln operieren lassen. Das niederschmetternde Ergebnis: „Ich muss die Schuhe an den Nagel hängen, die Sprunggelenke sind total kaputt“, berichtet der 29-Jährige, dessen Sportinvalidität seit ein paar Tagen auch offiziell anerkannt ist.
Kern, der im Sommer noch darauf gehofft hatte, vielleicht doch noch einmal für den MSV spielen zu können, informierte den Verein: „Ich habe Udo Kirmse angerufen und er hat mir gesagt, dass ich mich von den Fans verabschieden solle. Darüber habe ich mich total gefreut.“
Kern: "Das ist nicht in Ordnung" Kern berichtet weiter, dass er sich das Spiel aussuchen sollte: „Ich habe mich für Darmstadt entschieden, weil ich für beide Vereine gespielt habe.“ Kurzerhand setzte er sich in Stuttgart in den Flieger und kam in den Pott. „Doch dann sagte mir Herr Kirmse, dass es nicht klappt, weil Ivica Grlic keine Spieler verabschiedet, die den Verein verlassen. Das ist bei mir aber anders, denn ich habe nicht freiwillig aufgehört.“ Kern ist erbost: „Normalerweise müsste ich die Flugkosten erstattet bekommen. Ich halte für den Verein meine Knochen hin und werde dann so behandelt. Das ist nicht in Ordnung.“
Kirmse meint dazu: „Ich habe immer gesagt, dass er verabschiedet wird, nur nicht wann. Intern ist bei uns etwas schief gelaufen, das muss ich klären, aber es wird noch passieren.“ Mal abwarten...