Denn der Dortmunder Mittelfeldspieler vollendete schon im Januar dieses Jahres sein 23. Lebensjahr und deswegen wollte die Borussia eigentlich Treudes auslaufenden Vertrag nicht verlängern. „Das stimmt“, bestätigt U23-Coach David Wagner. „Ihm fehlten ein paar Monate, um nicht durch unser Altersraster zu fallen.“ Die Borussen teilten Treude ihre Entscheidung mit, damit dieser sich schon darauf einstellen konnte. Wagner erklärt: „Wir haben ihm gesagt, dass wir uns nach qualitativen Alternativen umsehen wollten, die auch vom Alter her passen.“
Allerdings war es im Abstiegskampf schwierig, die Suche nach einem neuen Verein konzentriert voranzutreiben und so stand Treude bei Ablauf seines Vertrags ohne Verein da. Doch der BVB schickte sein Eigengewächs nicht in die Wüste. Stattdessen einigten sich Spieler und Verein darauf, dass er die Vorbereitung noch im schwarz-gelben Leibchen absolvieren könnte – wohl auch nicht ganz ohne Eigennutz. Denn der BVB fand auf Anhieb keinen passenden jungen Spieler, doch ohnehin schätzt Wagner die Vielseitigkeit Treudes, der im Mittelfeld jede Position bekleiden kann. „Tim ist ein sehr wertvoller Spieler für uns, nicht zuletzt weil er sehr konstant Leistung biete. Und das, obwohl er in zwei Jahren bei der U23 noch kein einziges gesundes hatte.“
"Jetzt muss er eben beißen"
Eine Aussage mit schönen Grüßen an Mustafa Amini. Der Australier, der in der letzten Spielzeit nur auf 14 Einsätze kam, gibt den Verantwortlichen nach seinem ersten BVB-Jahr Rätsel auf, wie sie das Talent des 20-Jährigen zur Entfaltung bringen können, denn die ‚Explosion‘ lässt noch auf sich warten. Wagner atmet tief durch: „Mustafa misst sich derzeit mit David Solga und Evans Nyarko – und die machen das im Moment sehr ordentlich. Da muss er jetzt eben beißen, um wieder an die Töpfe zu kommen.“
Amini muss aber nicht nur kämpfen, um am überzeugenden Duo Solga-Nyarko vorbeizukommen. Denn die Verpflichtung eines Ersatzes für Marvin Bakalorz ist nur noch eine Frage der Zeit. Gefunden haben die Dortmunder ihren neuen Mann schon, nun gilt es nur noch, in den Verhandlungen Geduld zu beweisen.