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Insolvenz-Plan schockt die Liga

Aachen: Insolvenz-Plan schockt die Liga
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Alemannia Aachen lässt die 3. Fußball-Liga erzittern, längst aber nicht mehr auf dem grünen Rasen, sondern als "Punktedieb" am Grünen Tisch.

Der 3. Fußball-Liga droht eine Wettbewerbsverzerrung, die sogar Einfluss auf den Auf- und Abstieg nehmen könnte. Falls Alemannia Aachen wie geplant sein Insolvenzverfahren vor dem letzten Spieltag einleiten würde, würden alle Spiele der Alemannia annulliert. Die Tabelle bekäme ein völlig neues Gesicht, die meisten der betroffenen Klubs reagieren empört.

"Das ist Wettbewerbsverzerrung", schimpfte beispielsweise VfL Osnabrücks Trainer Claus-Dieter Wollitz, einer der Leidtragenden. Sein Team würde im Spitzenkampf drei Punkte verlieren und auf Platz vier zurückfallen. Noch ärger träfe es Aufstiegskonkurrent Preußen Münster, der gleich sechs bereits erspielte Punkte verlöre. Der frühere Bundesligist würde auf Platz fünf abstürzen, der Aufstieg wäre in weite Ferne gerückt.

Leidtragender im Abstiegskampf wäre vor allem der SV Babelsberg

Leidtragender im Abstiegskampf wäre vor allem der SV Babelsberg: Die Potsdamer würden durch den Verlust ihrer sechs Zähler vom 17. Platz und damit dem rettenden Ufer auf einen Abstiegsrang abstürzen. Die größten Profiteure wären der 1. FC Heidenheim, der vom fünften Platz auf Relegationsrang drei vorrücken würde. Und die 2. Mannschaft von Borussia Dortmund, die sich vom derzeitigen Abstiegsrang auf den rettenden 17. Platz verbessern würde.

"Aus sportlicher Sicht wäre das für uns eine Katastrophe", hieß es in einer Stellungnahme der Babelsberger, die aber zunächst nicht die Konfrontation suchen, sondern die Aachener um Fair-Play baten: "Anderen Vereinen wurden wegen Lizensierungsfehlern zwei Punkte abgezogen, uns würden sechs Punkte abgezogen werden für etwas, wofür wir nichts können. Auch deswegen hoffen wir ganz besonders auf die Fairness von Alemannia Aachen."

Trotz des Frusts und der Wut der Konkurrenten will Aachen, inzwischen sportlich Tabellenletzter, aber an seinem Plan festhalten. "Wenn es feststeht, dass Alemannia Aachen sportlich oder durch einen Beschluss des DFB absteigen muss, werden wir die Gespräche mit den Gläubigern zeitnah führen und ein Insolvenzverfahren könnte eröffnet werden", sagte Holger Voskuhl dem Sport-Informations-Dienst (SID). Voskuhl ist Pressesprecher von Aachens Interims-Geschäftsführer Michael Mönig und vom vorläufigen Sachverwalter Rolf-Dieter Mönning.

Bis zuletzt will die Alemannia um den Verbleib in der 3. Liga kämpfen Bis zuletzt will die Alemannia um den Verbleib in der 3. Liga kämpfen, dafür ist die sportliche Rettung jedoch Voraussetzung. Doch auch sportlich ist sie als Tabellenletzter inzwischen am Boden. Sollte der Abstieg sportlich feststehen, wollen Aachens Krisenmanager das im November 2012 beantragte Verfahren auch deshalb möglichst frühzeitig einläuten, um durch ein Sonderkündigungsrecht Kosten zu sparen. Wegen der Tragweite des Schritts gibt es seit geraumer Zeit Verhandlungen mit dem DFB. Mönig/Mönning klagen an, dass die Statuten des DFB nicht der Deutschen Insolvenzordnung entsprächen.

Der DFB hält sich mit Erklärungen zurück und verweist lieber auf die Statuten. Dort ist verankert, dass alle Partien aus der Wertung genommen würden, die Alemannia als erster Absteiger feststünde und in einer der unteren Klasse einen Neuanfang starten müsste. Leitet Aachen das Insolvenzverfahren erst nach dem Saisonende ein bleiben die Punkte in der Wertung.

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