Nach neunzig Minuten mäßigen Drittliga-Fußballs hieß es am Ende durch einen von Thomas Meißner verwandelten Foulelfmeter (45.) und einen Abstauber-Treffer des Stuttgarters Julian Leist (68.) schiedlich friedlich 1:1. Nimmt man beide Hälften zusammen hatte auch keines der Teams den Sieg verdient.
Denn vor der Pause dominierten die Schwarzgelben das Geschehen, ließen allerdings die nötige Durchschlagskraft vermissen. Mangels Alternativen hatte BVB-II-Coach David Wagner das Nachwuchstalent Leonardo Bittencourt als einzige Spitze aufgeboten. Der konnte sich jedoch nur einmal in Szene setzen. Das allerdings brachte indirekt die Führung für die Zweitvertretung des amtierenden Deutschen Meisters. Bittencourt suchte und fand kurz vor dem Pausenpfiff die eins-gegen-eins-Situation mit Royal-Dominique Fennell, der ihn dabei mit einem Rempler zu Boden brachte. Das wertete der unauffällige Schiedsrichter Norbert Giese als strafstoßwürdiges Foul. Wohingegen der ehemalige Nationalspieler Guido Buchwald soweit ging, und anschließend von einer Schwalbe sprach.
Beide lagen wohl daneben. Weiterspielen wäre die richtige Alternative in der Situation gewesen. Sei’s drum: Thomas Meißner ließ sich nicht zweimal bitten und verpasste den Kickers per Strafstoß die Quittung für die eigene Passivität. Die bemängelte anschließend auch Gäste-Coach Dirk Schuster. „Die erste halbe Stunde hatte das, was wir hier abgeliefert haben, nichts mit Drittliga-Fußball zu tun, sondern erinnerte eher an einen Betriebsausflug“.
Dass der noch zu einem halbwegs versöhnlichen Ende führte, dafür sorgte eine deutliche Leistungssteigerung nach der Pause. Zwar konnten die Kickers auch weiterhin den Hausherren nicht mit spielerischen Mitteln beikommen, setzten jetzt aber auf ihre körperliche Überlegenheit. Das hatte zur Folge, dass sich die Schwarzgelben häufig nur mit Fouls zu helfen wussten. „Nach der Pause standen wir gut eine halbe Stunde lang unter Feuer“, wie es Wagner nannte. Dieses Feuer manifestierte sich allerdings zumeist, wie erwähnt, in Freistößen der Kickers – die aber allesamt verpufften.
Dass dennoch der Ausgleich fiel, lag an Mitch Langerak, der diesmal den Kasten der Schwarzgelben hütete. Einen haltbaren Ball von Vincenzo Marchese ließ er nach vorne abklatschen. Der Abpraller fand im aufgerückten Stuttgarter Innenverteidiger Julian Leist einen dankbaren Abnehmer. Trotz des relativ späten Ausgleichs war David Wagner hinterher nicht unzufrieden mit dem Auftritt seiner Elf: „Nach zuletzt vier Niederlagen in Serie hieß unser Motto in dieser Woche Neuanfang. Und da nehmen wir den einen Punkt gerne mit.“
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