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RWO: Reichert
"Wir laufen der Musik schon hinterher"

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RWO: Benjamin Reichert im Interview
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Benjamin Reichert ist seit Ewigkeiten bei RWO. Daher geht ihm die schwierige Lage der Kleeblätter auch besonders nahe. RS sprach mit dem Urgestein.

Benjamin Reichert, Sie haben den Zweitligaabstieg miterlebt. Nun steht RWO auch im Keller der dritten Liga. Fühlen Sie sich manchmal wie im falschen Film?

Auf jeden Fall. Seit fast einem Jahr haben wir den Negativlauf. Zum großen Teil haben wir gar nicht so schlecht gespielt. Wir wissen, es geht besser. Aber kaum ein Gegner hat uns richtig beherrscht. Es waren fast alles Partien, die auf Messers Schneide waren und die am Ende gegen uns gelaufen sind. So läuft das fast ein Jahr. Dann wird es auch schwer, weil das in den Köpfen drin ist. Daher müssen wir einfach versuchen, immer wieder aufs Neue viel zu investieren, um auch mal das Glück auf unserer Seite zu haben.

Sie waren zusammen mit Dimi Pappas, Mario Klinger, Mike Terranova oder Yohannes Bahcecioglu als Achse eingeplant. Bisher konnten Sie die Mannschaft noch nicht so führen wie gewünscht, oder?

Im Abstiegsjahr hatte ich persönlich eine richtig schlechte Rückrunde, ich war völlig außer Form. Daher war mir klar, dass ich mich erst einmal selber stabilisieren muss und ich zu Beginn Probleme haben könnte, die Jungs zu führen. Wobei es bei uns bisher immer so war, dass die ganze Last nicht auf eine Person verteilt war, dafür mehrere Spieler die Verantwortung übernommen haben. So ist das auch in diesem Jahr. Trotzdem merke ich, dass es bei mir von Spiel zu Spiel besser klappt.

Fühlen Sie sich vor Bremen schon besonders unter Druck?

Wir können in unserer Situation froh sein, dass wir bei einem Verein wie RWO spielen. Wir haben zwar klare Vorgaben, trotzdem können wir weiter in Ruhe arbeiten, das ist bei anderen Vereinen oft anders. Die Fans, das Umfeld, alle sind noch ruhig. Auch wenn die Anhänger Kritik äußern, aber bisher alles im Rahmen.

Mit einem Sieg kann man für noch mehr Ruhe sorgen.

Wir müssen einfach mal wieder in einen Lauf kommen. Dann ergibt sich vieles von alleine. Es ist nicht so, dass bei uns über 90 Minuten nichts passt. Wir können unsere Qualität immer über einen gewissen Zeitraum abrufen. Vielleicht ist das auch normal in der Liga. Denn es gibt in keiner Partie gegen uns eine Mannschaft, die den uns komplett bestimmt hat. Außer vielleicht Heidenheim. Es ist so wichtig, in dieser Liga in Führung zu gehen, weil die meisten Teams Probleme haben, das Spiel zu machen.

Bei einer Pleite droht die Rote Laterne. Ist das der Mannschaft bewusst?

Ganz sicher, wir laufen auch so der Musik schon hinterher. Wenn wir verlieren sollten – wovon ich nicht ausgehe – dann ist man für Wochen erst mal da unten. Es muss unser Anspruch sein, schnell wieder ins Mittelfeld vorzurücken.

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