Präsident Friedhelm Runge jedenfalls kündigte am Dienstagabend zwar an, dass der Klub die Lizenzunterlagen für eine weitere Saison in der 3. Liga einreichen werde (wenn auch mit einem etwas reduzierten Etat), zugleich stellte er aber klar: „Wir werden wohl zum ersten Mal nicht einfach so durchgewunken. Ich rechne damit, dass wir erstmals in der Geschichte des WSV die Lizenz nur mit klaren Auflagen erhalten werden.“
Ansonsten war die Stimmung allerdings blendend bei der Präsentation des neuen „Wirtschaftsrates des WSV“. Alle Beteiligten jedenfalls bemühten sich, Aufbruchstimmung zu verbreiten. „Ich bin froh, dass meine Bitten endlich auf Gehöhr gestoßen sind“, zeigte sich Runge hochzufrieden. „Ich habe immer gesagt, dass der Fußball einer der größte Image- und Werbeträger einer Stadt ist. Ich hoffe, die Gründung des Wirtschaftsrates hat eine Signalwirkung. Der WSV kann einer der Leuchttürme für Wuppertal werden.“
Gegründet hatte sich der „Wirtschaftsrat des WSV“, der sich am Dienstag der Öffentlichkeit vorstellte, am 20. Januar im Rahmen eines Workshops. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, unterschiedlichste Themenfelder mit seiner Arbeit zu unterstützen und mitzuhelfen, eine finanzielle Unterdeckung am Ende der Saison möglichst gering zu halten und einem wettbewerbsfähigen Etat für die kommende Spielzeit realisieren zu können. „Ich allein kann diese Lasten einfach nicht mehr schultern“, machte Runge noch einmal deutlich.
Mitglieder des Rates sind Dietmar Bell (ver.di-Geschäftsführer Wuppertal/Vorsitzender SPD Wuppertal), Jens Drübert (Inhaber Drübert Systemlösungen), Dr. Hans Kremendahl (Ex-Oberbürgermeister von Wuppertal), Arnd Krüger (Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Wuppertal), Thomas Lenz (Geschäftsfüher ARGE Wuppertal), Dirk Sachsenröder (Geschäftsführender Gesellschafter Firma Sachsenröder), Frank H. Seynsche (Vorstandsvorsitzender BG Bau), Christoph Strieder (Rechtsanwalt, Inhaber der Kanzlei Strieder), Nico Ueberholz (Geschäftsführer Firma Ueberholz Messebau).
Aus der Arbeit des neuen Gremiums sollen sich vor allem strukturelle und personelle Veränderungen ergeben, um bei einer angestrebten Ausgliederung der Fußball-Abteilung Personen für neu zu besetzende Gremien wie Verwaltungsrat oder Aufsichtsrat, aber auch Kandidaten für Vorstand und Geschäftsführung zu finden.