„Ich werde eine Halbzeit spielen“, lacht der Pechvogel erleichtert.
Das ist verständlich, denn der Blondschopf hat in den letzten Monaten häufiger das Lazarett als den Fußballplatz besucht. Seit rund anderthalb Jahren plagt sich der Publikumsliebling, der von den Fans bei jedem Ballkontakt mit einem langezogenen „Williiiiiii“ gefeiert wird, mit Knie-Verletzungen herum. „Zwei Mal rechts, ein Mal links“, fasst der ehemalige Freiburger zusammen und hofft, dass seine Leidenszeit nun endlich beendet ist. Zuletzt setzte ihn ein Meniskusschaden außer Gefecht. „Ich habe in der Vorbereitung richtig gekämpft, um wieder 100-prozentig fit zu sein“, erinnert sich der 29-Jährige nur ungern an die Diagnose.
Die ihn dann bis jetzt außer Gefecht gesetzt hat. „Aber ich habe keinerlei Schmerzen und auch keine Angst mehr“, glaubt Willi nicht, dass er dieses Mal wieder zu früh anfangen wird. Immerhin war er der erste und bis dato wohl auch regelmäßigste Gast in der neuen Sportklinik „Xtra“. „Ich habe derart viele Muskeln aufgebaut, dass gar nichts mehr schief gehen kann. Das Gelenk ist stabil“, will der Ex-Salzburger, der seit 2005 bei den Zebras ist, endlich wieder auflaufen. „Zehn Jahre lang hatte ich gar nichts“, ist Willi nach zwölf Spielzeiten als Profi bedient, zuletzt nur noch zum Zuschauen verdammt gewesen zu sein.
Doch diese Zeit soll nun ein Ende haben. „Das Knie sieht zwar nicht mehr wie das eines 12-Jährigen aus, aber die Leute haben mich auch schon vorher an meinem ungewöhnlichen Gang erkannt“, scherzt Willi. „Mir ist es doch egal, wie es aussieht.“ Auch Neururer ist glücklich, ihn wieder im Kader zu haben. „Tobi kann man auf fast allen Positionen einsetzen, aber er darf nichts überstürzen.“ Doch Willi hat aus seinem Fehler, nach dem erlittenen Innenbandriss zu schnell anzufangen, gelernt.
Über seine Rolle in der Mannschaft will er sich aber (noch) keine Gedanken machen. „Erst einmal muss ich mich wieder reinkämpfen“, weiß Willi, der auf seiner angestammten rechten Abwehrseite mit Bernd Korzynietz eine starke Konkurrenz vor sich hat. „Ich kann rechts oder links, hinten oder vorne spielen. Es gibt beim MSV sowieso kaum eine Position, auf der ich noch nicht gekickt habe. Deswegen sehe ich da gar kein Problem. Hauptsache, ich kann wieder mitmischen.“