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Düsseldorf: Interview
"Jungs müssen mich bei Laune halten"

Düsseldorf: Meier im Interview
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Die Fortuna wird derzeit für ihre engagierten Auftritte in Liga zwei gelobt. Dennoch ist Trainer Norbert Meier bei weitem nicht mit allem zufrieden.

RS sprach mit dem Coach über den Start, den Konkurrenzkampf innerhalb seines Teams und das spannende Torwart-Duell.

Norbert Meier, wie fällt Ihr Zwischen-Fazit nach acht Spieltagen aus?

Sicherlich nicht negativ. Unsere Mannschaft hat gezeigt, dass sie auch in der Zweiten Bundesliga spielerisch mithalten kann. Auch mit der Anzahl an Punkten sind wir zufrieden. Auf der anderen Seite gibt es aber auch noch einige Dinge, die wir lernen müssen. Unser Fazit darf nicht negativ sein, wir müssen aber ganz wach bleiben und dürfen uns nicht ausruhen.

In keinem Spiel war die Fortuna chancenlos. Hat man gerade deshalb nicht sogar zu wenig Punkte?

Das weiß ich nicht. Es kommen immer so viele Dinge zusammen. Das beste Beispiel dafür war die letzte Partie in Fürth. Wir packen uns nach diesen 90 Minuten natürlich auch an die eigene Nase. Wir sind keineswegs vermessen. Aber dass wir vom Schiedsrichter benachteiligt wurden, war ja ganz offensichtlich. Das gehört aber eben auch dazu.

Zuhause gab es zwei Siege und zwei Unentschieden. Wie wichtig ist diese Stärke vor eigenem Publikum?

Das ist eine Grundvoraussetzung. Aber auch auswärts waren wir in den drei verlorenen Begegnungen alles andere als chancenlos und haben vernünftige Leistungen abgeliefert. Dennoch besteht kein Grund, nachlässig zu werden. In der Tabelle ist alles ganz eng. Das Spiel gegen den FSV Frankfurt wird für uns richtungsweisend.

Durch die Neuzugänge hat sich der Konkurrenzkampf verschärft. Wie halten Sie die Spieler bei Laune, die hinten dran sind?

Die Jungs müssen mich bei Laune halten. Das ist wichtig, damit sie ihre Einsatzzeiten bekommen. Jeder bekommt seine Chance, das war bei mir immer so. Natürlich sind Akteure dabei, die über Wochen nicht im Kader waren. Aber bei 24 Feldspielern müssen nun mal acht Leute raus. Es wird noch so viel passieren. Ich kann nur wieder betonen, dass es unheimlich wichtig ist, dass jeder sich in einer guter Verfassung befinden muss.

Ein ganz interessantes Thema ist die Torwart-Position. Michael Melka war zu Saisonbeginn die Nummer eins, jetzt hat Michael Ratajczak mehrfach klasse gehalten. Wer hat nun tatsächlich die Nase vorn?

Die Frage stellt sich momentan nicht. Seit dem 1. Spieltag steht Melka nicht mehr zur Verfügung. Und in seiner Abwesenheit hat „Rata“ seine Chance genutzt. Er hat seine Sache wirklich super gemacht. Aber wir waren auch schon vor der Saison davon überzeugt, dass wir einen klasse Ersatz haben, falls etwas passieren sollte. Wir sprechen nicht umsonst von Nummer eins a und b.

Im letzten Jahr wurden Sie gelobt, mit Marcel Gaus und Kai Schwertfeger zwei Spieler aus der eigenen Jugend integriert zu haben. Sind diese Jungs durch die starken Neuverpflichtungen nun wieder hinten dran?

Keineswegs. Kai hat sich leider in der Vorbereitung verletzt und holt sich nun die Spielpraxis in der Zweitvertretung. Hinzu kommt, dass sich auf seiner Position Christian Weber festgebissen hat. Kai muss jedes Training und jedes Regionalliga-Match nutzen, um sich zu zeigen. Marcel ist nach wie vor ganz dicht dran. Seine Entwicklung geht kontinuierlich weiter, auch wenn die Konkurrenz im Sturm unheimlich groß ist.

Für diese Härtefälle ist es wichtig, dass die Reserve nur zwei Klassen tiefer in der Regionalliga kickt, oder?

Natürlich. Wir haben auch am letzten Spieltag wieder reichlich Unterstützung zur Zweiten runter geschickt. Robert Palikuca hat übrigens ein ganz hervorragendes Spiel abgeliefert. Hinzu kamen Kai, Patrick Zoundi und Deniz Kadah aus unserem Profikader. Wenn bei dem einen oder anderen Kicker Spielpraxis gefragt ist, holt er sich die dann eben unten in der Regionalliga.

Sie haben jetzt einige Partien gesehen. Wie bewerten Sie das Niveau der Zweiten Bundesliga?

Man merkt schon, dass Fehler gnadenlos ausgenutzt werden. Wenn man sich die Tabelle anschaut, findet man ein ziemlich ausgeglichenes Feld vor. Auch die Teams, die derzeit unten drin sind, haben sich noch lange nicht aufgegeben. Frankfurt hat auch im letzten Jahr schon das Feld von hinten aufgerollt. Man kann sich nie sicher sein.

Beim letzten Heimspiel waren fast 30.000 Leute da. Was sagen Sie über die Fortuna-Fans?

Die waren schon im letzten Jahr ein Garant. Auch in schlechten Phasen, in denen es nicht so lief, wurden wir toll unterstützt. Düsseldorf hat lange Jahre darauf gewartet, in den bezahlten Fußball zurückzukehren, das merkt man ganz deutlich. Aber auch unser Team steht in der Pflicht, das Fortuna-Wappen hochzuhalten. Der zahlende Zuschauer muss das Gefühl haben, dass die Mannschaft alles gibt.

In der spielfreien Woche absolvieren Sie am Mittwoch und am Freitag jeweils ein Freundschaftsspiel. Was denken Sie sich dabei?

Beide Partien gehen wir nur mit dem Kader der ersten Mannschaft an. Wir waren mit 22 Spielern in Solingen und haben komplett durchgewechselt. Am Freitag gegen Twente, das wird ein Härtetest, um im Rhythmus zu bleiben.

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