Die Mecklenburger kassierten im brisanten Nord-Derby beim FC St. Pauli zu Begin des 23. Spieltages trotz einer 2:0-Halbzeitführung eine 2:3-Niederlage. Damit dürfte Eilts nach nur 104 Tagen seinen Job los sein, nachdem der neue Manager Rene Rydlewicz dem früheren Trainer der deutschen U21-Junioren vor der Partie ein Ultimatum gestellt hatte. "Es gab die klare Ansage, deshalb wird es die Konsequenz geben. Das ist äußerst bitter. Aber wir haben nicht die entscheidenden Punkte geholt. Ich gehe davon aus, dass sich die Vorstandsmitglieder gleich äußern werden", sagte Trainer Dieter Eilts nach Spielende.
Gedrückte Stimmung herrschte auch bei Hansa-Spieler Kevin Schindler. "Wir haben den Trainer im Stich gelassen", sagte der Stürmer im Interview.
Der 1. FC Kaiserslautern hat unterdessen im Aufstiegskampf durch eine 0:1 (0:0)-Niederlage beim FSV Frankfurt einen weiteren Rückschlag erlitten. Vor den Spielen der Konkurrenz beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz vier Punkte. Im Tabellenkeller hat sich die TuS Koblenz durch den vierten Sieg in Folge hingegen weiter von den Abstiegsplätzen entfernt. Die Koblenzer gewannen das Abstiegsduell gegen den VfL Osnabrück mit 3: 0 (2:0) und haben nun vier Punkte Vorsprung auf die Niedersachsen. Henri Myntti (2.) und Fin Bartels (5.) hatten Hansa vor 22.138 Zuschauern am Hamburger Millerntor bereits auf die Siegerstraße geschossen, doch Morike Sako per Foulelfmeter (53.) und zweimal David Hoilett (72. und 84.) schafften für St. Pauli noch die Wende. Sako sah allerdings in der Nachspielzeit wegen wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote-Karte (90.+2).
Hansa, das nur eines von zehn Spielen unter Eilts gewann, bleibt mit 19 Punkten weiter Tabellenvorletzter. St. Pauli (34) darf sich dagegen wieder Hoffnungen auf den Bundesliga-Aufstieg machen.
Im Vorfeld der Begegnung kam es zu den befürchteten Ausschreitungen. Dabei wurden drei Polizeibeamte verletzt. Insgesamt nahm die Polizei rund ein halbes Dutzend Randalierer fest. Die Rostocker Kollegen hatten außerdem vor der Abreise des Sonderzuges vier Hansa-Fans aus dem Verkehr gezogen. In der Nähe des Millerntor-Stadions, mussten die Beamten sogar zweimal den Wasserwerfer einsetzen, nachdem Rostocker Fans Flaschen und Feuwerkskörper geworfen hatten. Vor 10.177 Zuschauern in der Frankfurter WM-Arena erzielte Kapitän Matias Cenci (61.) das Tor des Tages und macht die dritte Niederlage der Pfälzer in Folge perfekt.
Die Gastgeber setzten durch den Erfolg ihre starke Rückrunde, in der sie schon so viele Punkte wie in der Hinrunde sammelten, fort und feierten den vierten Erfolg im sechsten Spiel nach der Winterpause. Mit nun 26 Punkten beträgt der Abstand auf den ersten direkten Abstiegsplatz bereits sieben Punkte. In Koblenz erzielten vor 7908 Besuchern Zoltan Stieber (26.), Emmanuel Krontiris (37.) und Rüdiger Ziehl (75.) die Treffer zum verdienten Sieg der Gastgeber, bei denen Abwehrspieler Matej Mavric in der 66. Minute wegen absichtlichen Handspiels aber die Gelb-Rote Karte sah. Beim VfL, der auf den Relegationsplatz 16 abrutschte und nur eines der letzten 16 Auswärtsspiele gewann, bekam Andreas Schäfer (75., wiederholtes Foulspiel) Gelb-Rot.