Denn die Mannschaft war zu verunsichert und von einer Einheit weit entfernt. „Aber wir haben eine Entwicklung hinter uns, die einzigartig ist“, lacht der 53-Jährige, der seit neun Spielen ungeschlagen ist und sich nun sogar Hoffnungen auf einen direkten Aufstiegsplatz machen darf. Denn sollten auch die beiden kommenden Heimspiele gegen Nürnberg und Freiburg eingefahren werden, ist selbst der zweite Platz keine Utopie mehr.
Utopie ist sicherlich auch nicht seine Vertragsverlängerung - auch nicht dann, wenn die „Zebras“ den Sprung nach oben nicht schaffen sollten. „Wir sind uns im Grundsatz einig“, nickt Neururer mit „Boss“ Walter Hellmich unisono. „Es sind lediglich Kleinigkeiten zu klären.“ Während er beim Blick auf seine Zukunft locker bleibt, treiben ihm die Gerüchte, die sich um seine Zusage ranken, allerdings die Zornesröte ins Gesicht: „Wenn ich höre, dass es wegen finanzieller Forderungen noch keine Verlängerung mit mir gab, verstehe ich die Welt nicht mehr. Das Geld spielt überhaupt keine Rolle. In diesem Punkt sind wir uns vollkommen einig. Alles andere ist eine Lüge.“
Einen Zusatzverdienst für sich selbst sieht Neururer nur im weiteren Erfolgsfall. „Wenn wir jetzt die ganze Zeit gewinnen, kann ich überhaupt nicht mehr zum Friseur gehen. Und wer weiß, vielleicht bekomme ich dann ja einen Werbevertrag von irgendeinem Lockenwickler-Hersteller.“ Auf die Frage, ob ihn seine „Mähne“ stört, entgegnet er: „Für die Betrachter ist es schlimm, für meine Frau sogar richtig scheiße. Denn schließlich muss sie meine Hässlichkeit ertragen. Aber solange mir der Blick auf die Tabelle Spaß bereitet, kann ich damit leben.“
Ob Nürnberg beim Auftritt am Montag einen Friseur mitbringen wird, ist fraglich.