Sieben Tage malochten die Schützlinge von Coach Jürgen Luginger für die anstehende Zweitliga-Rückserie. Drei Testspiele (ein Sieg und zwei Niederlagen) später ging am Mittwoch der Flieger nach Deutschland. Gegen zehn Uhr landeten die „Kleeblätter“ gestern und bekamen den heutigen Donnerstag frei. RS sprach mit dem Trainer über die Erkenntnisse der sieben Tage.
Jürgen Luginger, wie fällt Ihre Bilanz der Zeit in Portugal aus?
Wir sind von Verletzungen verschont geblieben, nur das Knie von Ferhat Kiskanc ist etwas gereizt aufgrund der Belastungen. Wir konnten gut arbeiten und meine Vorstellungen umsetzen. Auch die Testpartien verliefen ordentlich. Trotz der Niederlagen - gegen Teams wie Eintracht Frankfurt kann man aus 90 Minuten eine ganze Menge mitnehmen. Daher hat rundherum alles gepasst.
Wie haben Sie den Teststürmer Jamal Gay gesehen?
Er hat seine Qualitäten. Er setzt seinen Körper gut ein, auf der anderen Seite fehlt mit 19 Jahren natürlich auch noch etwas. Wir setzen uns jetzt zusammen und diskutieren, ob wir das mit ihm machen oder nicht.
Konnte er sich trotz der Sprachprobleme schon etwas in die Truppe integrieren?
Absolut, da hatte ich ein gutes Gefühl. Er ist ein offener Typ, der den Kontakt zu den Jungs suchte.
Man hörte, die Spieler gingen am Ende auf dem Zahnfleisch. Haben Sie das Pensum nochmal verschärft?
Eigentlich nicht, vielleicht ein Lauf am Morgen mehr. Aber ansonsten war es wieder im Rahmen.
Konnten alle mithalten, oder gab es einige Problemfälle?
Nein, der Fitnessstand der Jungs war kollektiv gut. Es gab keinen, der nicht mitgekommen ist. Wie haben sich die drei Neuzugänge Jonas Deumeland, Markus Heppke und Olivier de Cock präsentiert? Alle haben ihre Einsatzzeiten gehabt. Ich war zufrieden mit ihnen. Ein Olivier, der zuletzt einige kleinere Probleme hatte, braucht vielleicht noch etwas, um völlig fit zu sein. Aber bis zum Ligastart wird er bei 100 Prozent sein.
Man hat alleine schon durch das Tagebuch von Benjamin Schüßler den Einruck gewonnen, dass auch der Spaß nicht zu kurz kam. Ist das richtig? Ja, auch das muss sein. Auf dem Platz haben alle mitgezogen, dann dürfen sie auch nebenher ihren Spaß haben. Sonst kann man seine Leistung nicht abrufen. Es ist ein Geben und Nehmen. Und die Mannschaft gibt viel, dann kann sie sich auch etwas nehmen.
Konnte sich irgendjemand in den Vordergrund spielen? Nein, da möchte ich niemanden nennen, das wäre nicht fair.
Was ist mit Christopher Nöthe?
Er war zu Beginn etwas vorsichtig, gegen den VfB Stuttgart hat er zum ersten Mal 20 Einsatzminuten bekommen. Er benötigte diese Partie, um nach seinen Verletzungen den Kopf frei zu bekommen.
Was war mit der Systemfrage? Wir haben einige Male mit der Viererkette gespielt, das auch im Training geübt. Wir wollen flexibel bleiben und uns weiter entwickeln. Da gehört so etwas dazu. Und ich muss sagen, man konnte erkennen, das hat gut ausgesehen. Wir können sicher je nach Gegner variieren, die Truppe zeigt sich auch mit der Viererkette wesentlich stabiler.