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RWO: Auf- und Absteiger der Saison
Doppelt stark auf der Keeperposition

RWO: Auf- und Absteiger der Saison
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Ein aufregendes Jahr geht in Oberhausen zu Ende. Hier die Auf- und Absteiger der Hinrunde.

Aufsteiger Seit Jahren eine Tradition in Oberhausen: Auf der Torhüterposition gibt es keine Probleme. Nach Oliver Adler und Daniel Masuch überzeugte in den letzten Jahren Christoph Semmler vollkommen. Auf der Linie und im direkten Duell zeigt sich Semmler überragend, auch in Liga zwei. Auch in der Luft kann man nur wenige Schwächen ausmachen.

Durch den Kreuzbandriss des Leistungsträgers wurde sein Ersatzmann Sören Pirson in den Kasten gespült. Und auch er überzeugte auf Anhieb. Drei Partien, drei starke Leistungen. Selbst der Vertreter der etatmäßigen Nummer eins lässt alle Verantwortlichen sehr ruhig schlafen.

Benny Reichert (Foto: firo).

In der Abwehr sind Benny Reichert und Thomas Schlieter die Aufsteiger. Mit Blick auf die Statistik lässt sich erkennen: Ohne den Kapitän setzt es wesentlich mehr Gegentreffer im Schnitt als mit der Anwesenheit des Urgesteins. Und Schlieter ist sowieso unverzichtbar geworden. Zum einen wegen seiner unglaublichen Kopfballstärke in der Defensive. Auch offensiv setzt er die gerne ein, drei Treffer sind für einen Verteidiger ein sehr gutes Zwischenzeugnis.

Neben diesen Kickern muss man auch Julian Lüttmann nennen. Viele sahen in ihm den Joker nach der Verpflichtung von Felix Luz. Nach dessen Verletzung nutzte er die Gunst der Stunde, vier Treffer stehen auf seinem Konto. Zudem wurden offenbar die Ligakonkurrenten auf den Stürmer aufmerksam.

Und auch der Coach darf in dieser Rubrik auftauchen. Denn noch ist Luginger ein „Neuling“ in der Trainergilde, auch wenn er schon Co-Erfahrungen gemacht hat und den KFC Uerdingen verantwortlich leitete. Daher muss man es ihm hoch anrechnen, dass er mit der Elf nach dem Stotterstart die Kurve gekriegt hat. Da sieht man wieder, was Ruhe und Gelassenheit ausmachen können.

Absteiger Trotz der positiven Halbzeitbilanz gibt es auch genügend Akteure, die hier auftauchen. Zunächst natürlich die Langzeit-Ausfälle Christopher Nöthe und Felix Luz. Beide standen quasi die gesamte Vorrunde auf der Ausfallliste. Der eine - Nöthe - wegen mehrerer Blessuren. Luz wegen seiner anhaltenden Kniebeschwerden, die am Ende operativ behoben wurden. Beide hoffen auf ein Ende der Seuche im neuen Jahr.

Daneben sind die Aufstiegshelden David Müller und Jens Robben völlig von der Bildfläche verschwunden. Müller nach dem achten Spieltag, trotz zuvor ordentlicher Darbietungen. Robben war unter Luginger von Beginn an Außen vor. Eine Halbzeit in Fürth steht auf seiner Habenseite. Für beide natürlich viel zu wenig. Ärger macht niemand, trotzdem ließen beide nun verlauten, offen zu sein für den Winterwechsel.

Jens Robben (Foto: firo).

Wie auch Tuncay Aksoy, der nach den Ausfällen von Luz und Nöthe dieselbe Rolle ausfüllte wie in der letzten Spielzeit. Und zwar als Stürmer Nummer drei hinter Lüttmann und Mike Terranova. Allerdings blieb er weit hinter den erhofften Einsatzminuten zurück. Auch er äußerte via RS seinen Wunsch, bei einem entsprechenden Angebot den Verein zu wechseln. Problem Wirklich viele gibt es bei den „Kleeblättern“ derzeit nicht. Die Leistungsträger sind fit, die Neuzugänge stehen auch schon fest und das Polster nach unten ist mit sechs Zählern auch vorerst beruhigend. Allerdings auch nur, wenn nicht wieder so viel passiert wie in der Vorrunde. Denn ein Benny Reichert ist zum Beispiel als Leader nicht gleichwertig zu ersetzen. Auch ein Markus Kaya kann als Spielertyp nicht kopiert werden.

Um die nötigen Punkte einzusammeln, braucht RWO diese Führungsfiguren. Und auch die Ängste mancher Fans - wonach die guten Leistungen der letzten Wochen finanzpotentere Konkurrenten auf den Plan gerufen haben könnten - sind nicht wirklich bedrohlich. Denn schon vor dem letzten feststehenden Aufstieg entschieden sich einige Kicker für einen Verbleib, obwohl gar nicht klar war, in welche Richtung es geht. Bei den meisten Akteuren ist die Verwurzelung mit dem Verein sehr eng.

Zukunft

Wenn der eingeschlagene Weg nicht verlassen wird, kann man sich wieder auf Dauer in der Zweiten Bundesliga etablieren. Auch mit einem kleineren Budget als die Konkurrenz. Denn die Macher haben bewiesen, sie haben das Auge für Talente. Es dürfte kein Zufall sein, dass die Trefferquote bei den Transfers seit Jahren sehr hoch ist. Noch wichtiger:

Man hat eigentlich nie jemanden dabei, der ausbricht und den Teamgedanken gefährdet. Daher ist Oberhausen gut gerüstet: Zunächst für die anstehende Rückserie. Und dann für die Zukunft, die auch wirtschaftlich Besserung verspricht. Zum einen aufgrund der Tatsache, dass man auch in dieser Saison wieder Verbindlichkeiten abbauen wird.

Zum anderen, weil RWO wieder einen guten Namen hat. Sogar über die Stadtgrenze hinaus. Die Sponsorenanzahl ist permanent gestiegen, man ist nicht abhängig von ein paar wenigen Geldgebern. Und die Verantwortlichen auf allen Ebenen behalten trotz der Erfolge der letzten Jahre die Füße auf dem Boden.

Kontinuität und Bodenhaftung: Zwei Aspekte, für die die Führungscrew bei RWO steht. Und um es mit den Worten der regierenden Bürgermeisters von Berlin zu sagen: Und das ist auch gut so. Denn RWO hebt sich in diesen Bereichen wohlwollend von vielen anderen Vereinen ab. Der Sportliche Leiter Hans-Günter Bruns brachte es vor Monaten auf den Punkt: „Wir gehen unseren Weg weiter. Ansonsten wäre ich nicht mehr der richtige Mann für diese Aufgabe.“

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