Taylan Bulut gehört zu den Positivüberraschungen im bisherigen Saisonverlauf des FC Schalke 04. Der 18-Jährige überzeugte auch beim 2:0 gegen den SSV Jahn Regensburg als rechter Verteidiger.
Wobei: So ganz überraschend kommt die Entwicklung nicht. Denn seit er vor vier Jahren von Bayer Leverkusen in die Knappenschmiede wechselte, hat er sich stetig weiterentwickelt und gilt als eines der größten Talente der Knappenschmiede.
"Ich finde, ich mache das schon gut. Natürlich muss ich mich weiter verbessern. Aber wir müssen erstmal als Mannschaft weiter zusammenarbeiten, danach kommen erst die einzelnen Spieler", sagte Bulut nach dem Sieg gegen Regensburg.Natürlich sei nach dem Sieg im Abstiegs-Duell viel Last von den Schultern gefallen. "Es ist schon eine Erleichterung da. Wir haben jetzt diesen Sieg geholt. Aber wir müssen auf jeden Fall weitermachen, damit wir noch besser werden" mahnte er. Die Arbeit von Trainer Kees van Wonderen beginne sich langsam auszuzahlen. "Man sieht ja, dass wir kompakter stehen. Wir haben jetzt zwei Spiele ohne Gegentor gespielt", erklärt der Abwehrspieler. Mit zunehmender Sicherheit würden auch das Spiel und die Ergebnisse besser.
Seit einigen Wochen gibt es in der türkischen Medienlandschaft Gerüchte, der deutsche U19-Nationalspieler würde von der türkischen Nationalmannschaft beobachtet und Trainer Vincenzo Montella wolle ihn möglichst schnell für die "Milli Takim" gewinnen. Wie viele junge Spieler mit Eltern mit Migrationshintergrund kann Bulut für mehrere Nationalmannschaften spielen und mit zunehmendem Erfolg wachsen auch die Begehrlichkeiten. Bei Bulut ergeben sich sogar drei Optionen. Denn sein Vater Bekir ist Türke und seine Mutter Jadranka stammt aus Montenegro.
Für die jungen Spieler ist das nicht immer leicht, damit umzugehen. Ob es schon Kontakt zur türkischen Nationalmannschaft gegeben habe, wollte ein türkischer Medienvertreter wissen. Diese Frage umdribbelte Bulut geschickt. "Ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht. Ich schaue, was auf mich zukommt. Dann entscheide ich das mit meiner Familie zusammen", wählte Bulut die diplomatischste und klügste aller Antworten.
Denn zunächst sollte es um seine weitere Entwicklung und die bestmögliche Förderung gehen. Und die bekommt er aktuell bei der deutschen U19-Nationalmannschaft. Zu der ist er nach dem Sieg gegen Regensburg auch gereist. Es stehen in Andorra die EM-Qualifikationsspiele gegen den Gastgeber (12.11.), gegen Zypern (15.11.) und Ungarn (18.11.) an.