Die 1:3-Auswärtsniederlage des FC Schalke 04 sorgte am Samstag für viel Frust bei den Königsblauen. Nicht etwa wegen der Leistung. Das Team von Trainer Karel Geraerts war in der ersten Hälfte die spielbestimmende Mannschaft und führte verdient mit 1:0. Sondern wegen des Schiedsrichters.
Es war die Nachspielzeit der ersten Halbzeit, Ron Schallenberg und Caspar Jander lieferten sich einen harten Zweikampf. Schiedsrichter Nicolas Winter möchte dabei ein Foul des Schalkers gesehen haben und zeigt die Gelbe Karte – Schallenberg war bereits vorbelastet und musste mit Gelb-Rot vom Feld! Eine Fehlentscheidung, wie selbst der DFB später gestand.
Damit nicht genug: Jander war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls verwarnt, wäre bei einer anderen Interpretation des Unparteiischen daher stattdessen des Feldes verwiesen worden. Es war die Schlüsselszene der Partie, „der Game-Change“, wie es Geraerts ausdrückte.
„Es war eine klare Fehlentscheidung“, ärgerte sich Marc Wilmots und ergänzte: „Jeder macht Fehler, auch Schiedsrichter. Das passiert. Deshalb wäre es gut gewesen, wenn man ihn in dieser Situation hätte unterstützen dürfen. Denn diese Entscheidung hatte eine große Auswirkung auf den weiteren Spielverlauf.“
Schalke-Sportdirektor Wilmots fordert Regeländerung
Klare Fehlentscheidung? Für sowas gibt es ja eigentlich den VAR. Doch der darf bei Gelben Karten nicht eingreifen. „Häufig wird eingegriffen, um zu überprüfen, ob eine Gelbe Karte nicht vielleicht doch eine Rote Karte ist. Deshalb finde ich es schade, dass der Video-Assistent sich in solch einem Fall wie bei Ron Schallenberg nicht einschalten darf“, bemängelte daher der Sportdirektor und forderte eine Regeländerung: „Es wäre sinnvoll, die Regeln dahingehend anzupassen. In solchen Situationen sollte der Video-Assistent in meinen Augen eingreifen dürfen.“
Wie die meisten Schalker, ist sich Wilmots sicher, dass die Partie ohne den Platzverweis für Schallenberg in der zweiten Hälfte anders gelaufen wäre. Der Belgier: „In Unterzahl konnten wir nicht wie im ersten Durchgang unser Pressing aufziehen. Vor der Pause hatte Nürnberg keinen einzigen Torschuss. Justin Heekeren war nahezu beschäftigungslos. Ich bin stolz darauf, wie die Mannschaft in den ersten 45 Minuten aufgetreten ist. Wir hätten auch zwei oder drei Tore erzielen können, vielleicht müssen.“