Als der FC Schalke 04 den zuvor lange vereinslosen Amin Younes unter Vertrag nahm, war die Skepsis bei vielen Experten groß. Würde der ehemalige Nationalspieler, der seit einem Jahr keine Spiele unter Profibedingungen bestritten hat, für den Zweitligisten eine Verstärkung werden können?
Zwei Wochen vor dem Start in die neue Saison sind sie beim S04 davon weiter überzeugt. Aber klar ist auch: nicht sofort. Das hat Schalkes Trainer Karel Geraerts nach dem Testspielsieg in Verl (1:0), bei dem der Coach eher auf die zweite Garnitur setzte, nochmal betont. "Ja, das ist ganz klar. Amin hat eine sehr lange Zeit nicht gespielt. Er braucht Zeit. Wie viel Zeit, das werden wir auf dem Trainingsplatz und in den Freundschaftsspielen beobachten."
Beim 0:2 gegen seine alte Mannschaft FC Utrecht einen Tag später, bei dem die derzeit wahrscheinliche A-Elf der Schalker am Ball war, fehlte Younes. Auch, wenn Geraerts darauf hingewiesen hat, dass grundsätzlich weiterhin noch alle Spieler die Möglichkeit haben, sich für den Zweitliga-Start gegen Eintracht Braunschweig zu empfehlen, hat er natürlich bereits weitgehend eine erste Elf im Kopf.
Zu dieser wird Younes voraussichtlich noch nicht gehören: "Er hat gegen Verl fast 80 Minuten gespielt. Er macht Fortschritte, das ist für mich gut zu sehen. Amin ist ein Spieler wie alle anderen auch. Ich gucke und werde entscheiden, wann einer guter Moment für ihn sein wird", erklärte Geraerts.
Denn bei den Königsblauen wollen sie den 30-Jährigen mit den technischen Fähigkeiten, die den Knappen sehr gut tun könnten, weiter behutsam aufbauen. Wichtig dabei wird sein, dass auch Younes, der mit Kenan Karaman der derzeit bekannteste Spieler im S04-Trikot ist, selbst die notwendige Geduld aufbringt. Aber davon sind sie auf Schalke weiterhin überzeugt: "Absolut. Er weiß das. Amin arbeitet sehr viel. Amin arbeitet sehr hart. Er hat eine gute Denkweise. Mit ihm ist alles ganz klar", hebt Geraerts den Daumen.
Sollte der ehemalige Nationalspieler wieder annähernd an sein bestes Leistungsvermögen herankommen, hat er seinen Platz im Team wohl sicher. Die spannende Frage bleibt daher erstmal: Wann wird es so weit sein?