Die Schalke-Profis reisten Anfang der Woche nach Österreich, wo sie sich im Trainingslager in Mittersill auf die neue Zweitliga-Saison vorbereiten. Auch Assan Ouedraogo steht seit Montag wieder auf dem Platz. Allerdings nicht mehr wie in den vergangenen zehn Jahren in Gelsenkirchen, sondern in Leipzig.
Mit dem Trainingsauftakt von RB begann für Ouedraogo die Zeit bei seinem neuen Klub. Für rund zehn Millionen Euro wechselte der gebürtige Mülheimer im Sommer zu den Sachsen, die sich im Werben um den Youngster unter anderem gegen den FC Bayern und englische Klubs durchgesetzt hatten.
Sehr spannend sei sein Start in Leipzig gewesen, erklärte Ouedraogo anschließend. "Nach all den Jahren bei Schalke ist eine Herausforderung, auf die ich mich sehr freue", meinte der offensive Mittelfeldspieler.
Er gab in einer Medienrunde aber auch zu, dass ihm der Schritt vom Zweitligisten zum Champions-League-Teilnehmer nicht leichtfalle. "Um ehrlich zu sein, es fällt mir schon schwer am Anfang, weil es das komplette Gegenteil von dem ist, was ich die ganzen Jahre vorher gespielt habe. Das aggressive Pressing, das Durchlaufen kannte ich so noch nicht. Es wird dauern, aber wenn ich mich richtig reinhänge, wird es klappen."
Bislang bestritt Ouedraogo erst eine Saison im Seniorenbereich - eine von Verletzungen und Unruhen geprägte. Und dennoch ließ er sein Talent bei seinen 17 Einsätzen immer wieder aufblitzen, erzielte drei Tore und zwei Vorlagen für die Königsblauen.
Nun lautet Ouedraogos Ziel, sich in Leipzig durchzusetzen. Ob er die kommende Saison im Team von Marco Rose verbringen wird, ist noch nicht abschließend geklärt. Womöglich könnte Ouedraogo noch einmal verliehen werden. Die Vorbereitung wird zeigen, ob die Verantwortlichen ihm schon jetzt den Durchbruch bei RB zutrauen. "Ich bin hier und probiere, mich hier durchzusetzen. Ich bin hierher gewechselt, weiß, was auf mich zukommt, probiere, die Herausforderung anzunehmen und erstmal hierzubleiben", sagt Ouedraogo selbst.
Jeder träumt davon, mal für die A-Natio zu spielen
Assan Ouedraogo
Langfristig möchte der 1,91 Meter große Mittelfeldmann den Schritt in die Nationalmannschaft gehen. Mit der deutschen U17 feierte er bereits den EM- und WM-Titel. "Jeder träumt davon, mal für die A-Natio zu spielen. Man sieht, dass es Weltklasse ist - das höchste Niveau, was man erreichen kann."
Von Spielern auf diesem Niveau ist er schon jetzt umgeben - genauer gesagt zeitnah, wenn die Leipziger EM-Fahrer wie David Raum, Lois Openda oder Dani Olmo ins Training einsteigen. "Die ganzen Spieler jetzt, die bei der Euro waren - man schaut ja in den Fernseher und dann denkt man sich: 'Ja, boah, mit denen würde ich gern spielen.' Ich freue mich auf alle."