Am Nachmittag noch mussten sie einen verbalen Angriff des VfL Osnabrück im Zusammenhang mit dem nun final auf kommenden Dienstag ins Stadion am Millerntor auf St. Pauli verlegten Auswärtsspiel gerade rücken.
Am Freitagabend feierte Schalkes Vorstandsvorsitzender Matthias Tillmann dann zusammen mit 700 Gästen in der Schauburg in Buer in das 120-Jährige Bestehen des FC Schalke 04. Darunter befanden sich 120 Mitglieder plus Begleitung, die zuvor in einem Losverfahren ausgewählt wurden und alle großen Fanorganisationen wie der Schalker Fan-Club Verband, der Supportersclub, die Ultras Gelsenkirchen oder die Hugos.
Denn am 4. Mai 1904 wurde der FC Schalke 04 gegründet. „In dieser Woche habe ich meinen 120. Tag auf Schalke gehabt. Es fühlt sich manchmal so an, als ob es schon 120 Jahre wären“, sagte Tillmann in seiner Eröffnungsrede. „Wir sind ja immer stark gefangen im Tagesgeschäft und da prasselt viel auf einen ein. Wenn man dann bedenkt, dass 120 Tage ja nur ein Bruchteil von diesen 120 Jahren sind, dann hat man vielleicht eine Vorstellung davon, was in den 120 Jahren alles passiert ist.“ Es gibt eben fast nichts, was es bei diesem verrückten und faszinierenden Fußballverein nicht gibt oder schon gegeben hat.
Und genau das, spiegelte sich in der Schauburg unter den geladenen Gästen wider. An der einen Ecke im proppenvollen Vorraum des Kinos plauderte der Altfan in Kutte mit Eurofighter Olaf Thon und Rüdiger Abramczik oder Ingo Anderbrügge. Wenige Meter weiter stand Mike Büskens mit dem Vorsänger der Ultras Gelsenkirchen und dann gesellte sich auch noch mit DJ Moguai alias Andre Tegeler ein Weltstar dazu. „Ich finde das total geil hier“, schwärmte S04-Fan Moguai gegenüber der FUNKE Mediengruppe. „Ich habe meinen Terminkalender extra auf diese Veranstaltung abgestimmt, weil ich unbedingt dabei sein wollte. Diese Leute hier, die sind doch Schalke.“
Gerade in der jetzigen Zeit, in der auch von außen immer wieder versucht wird, Keile in den Verein zutreiben, sieht man, dass wir hier alle zusammen für den Verein einstehen und stehen. Und das macht uns am Ende auch aus.
Matthias Tillmann
Fast alle Gäste sind der Bitte des Vereins gefolgt und im S04-Outfit erschienen. Bevor am späteren Abend der Schalke-Kultfilm „Fussball ist unser Leben“ aus dem Jahr 2000 gezeigt wurde, wurde zwei Stunden lang über alte und neue Zeiten geplaudert. Und natürlich erinnerten sich nicht nur die Anhänger gerne an die Erfolge der Vereinsgeschichte. Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers schwärmte dabei vom letzten DFB-Pokalsieg 2011 gegen den MSV Duisburg. Dieser Erfolg habe sie am Anfang ihrer beruflichen Zeit bei den Knappen emotionalisiert. „Da müssen wir auch unbedingt wieder hin“, sagte sie.
„Uns war es wichtig, dass wir eine breiten Querschnitt der Schalker Vereinsfamilie dabeihaben, denn das ist es, was Schalke so einzigartig macht“, schwärmte Tillmann. „Gerade in der jetzigen Zeit, in der auch von außen immer wieder versucht wird, Keile in den Verein zutreiben, sieht man, dass wir hier alle zusammen für den Verein einstehen und stehen. Und das macht uns am Ende auch aus.“
Das sei immer noch die Stärke als Schalke 04 und werde es auch die nächsten 120 Jahre bleiben. „Es haben sich so viele Menschen diesem Verein verschrieben. Diese Kraft ist ungebrochen. Wir alle zusammen wollen diesen Verein wieder zu besseren Zeiten führen. Und das geht nur zusammen", betonte Tillmann, bevor dann der Abend mit dem Rutsch in den 120. Geburtstag des FC Schalke 04 langsam ausklang.