Drittletzter gegen Tabellenletzter - für den neuen Trainer Uwe Koschinat beginnt die große Herausforderung beim VfL Osnabrück am Freitagabend gleich mit einem Abstiegskampf-Duell beim FC Schalke 04. "Beide Vereine hätten sich vor der Saison eine völlig andere Ausgangssituation gewünscht", sagte Koschinat vor diesem Kellerduell der 2. Fußball-Bundesliga (Freitag, 18.30 Uhr, RS-Liveticker).
"Bei Schalke wäre es sogar selbstverständlich gewesen, um den Aufstieg mitzuspielen", so der 52-Jährige weiter. "Die Saison ist denen bisher auch komplett um die Ohren geflogen. Deshalb sehe ich uns nicht in einer Situation, in der wir der ganz, ganz krasse Außenseiter sind."
Der ehemalige Trainer von Arminia Bielefeld, dem 1. FC Saarbrücken und SV Sandhausen war am Montag in Osnabrück als Nachfolger des beliebten Aufstiegscoaches Tobias Schweinsteiger verpflichtet worden. In der 2. Bundesliga sind die Osnabrücker seit sieben Spielen sieglos und haben erst ein Saisonspiel gewonnen.
"Mir ist in ganz hohem Maße aufgefallen, dass diese Truppe überhaupt nicht am Boden liegt oder in irgendeiner Form desillusioniert oder sogar zerstritten ist", sagte Koschinat. "Sondern, dass die Mannschaft sehr leistungsbereit ist und diese Situation absolut annimmt. Ich sehe großen Optimismus auch im Umfeld - und den will ich durch meine Arbeit bestärken."
Dabei liegen die Niedersachsen bereits sechs Punkte hinter dem Relegationsplatz - den Schalke belegt - und neun Punkte hinter dem ersten direkten Nichtabstiegsplatz zurück. Dennoch fordert Koschinat, dass sein Team in Gelsenkirchen "mit einer großen Selbstverständlichkeit und mit viel Selbstvertrauen" antritt. "Eine emotionale Intelligenz wird vonnöten sein und auf der anderen Seite dürfen wir uns auf gar keinen Fall darauf reduzieren, dass wir glauben, dass Schalke derzeit in einer so schwachen Verfassung ist."
Während Dave Gnaase und Michael Cuisance nach Gelbsperren ins Team zurückkehren, muss der VfL am Freitagabend aufgrund einer Muskelverletzung auf Defensivspieler Timo Beermann verzichten. Dafür kommen Vereinsangaben zufolge rund 6000 Fans von der Bremer Brücke mit nach Gelsenkirchen. (mit dpa)