Vor fast genau einem Jahr war der FC Bayern zu Gast in der Arena, es ging um Bundesliga-Punkte - nun aber ist der FC Schalke 04 an einem neuen Tiefpunkt angekommen.
Die Königsblauen verloren in der 2. Bundesliga das Heimspiel gegen den Dorfverein SV Elversberg mit 1:2 (1:2). Die Mini-Siegesserie ist jäh gestoppt, der Blick geht wieder nach unten.
Schalkes Trainer Karel Geraerts hatte sich für die Strategie „Never change an winning team“ entschieden - dieselbe Elf, die vor einer Woche mit 2:1 in Nürnberg gewonnen hatte, sollte auch Elversberg niederingen.
SV Elversberg: Kristof - Vandermersch, Sickinger (37. Conrad), Jäkel, Neubauer - Fellhauer, S. Sahin - Feil (89. Wanner), Stock (89. Pinckert), Rochelt - Schnellbacher (84. Martinovic)
Tore: 0:1 Stock (7.), 0:2 Rochelt (21.), 1:2 Karaman (35.)
Gelbe Karten: Murkin (4), Karaman (1), Kabadayi (2) / Neubauer (2), Conrad (1)
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Zuschauer: 61110
Doch während des Aufwärmprogramms verletzte sich Torwart Ralf Fährmann - wieder einmal. Justin Heekeren kam kurzfristig zu seinem zweiten Saisoneinsatz.
Schalke-Keeper Fährmann muss kurzfristig passen
War es Fährmanns Verletzung, die Schalkes Spieler vor 61.110 Zuschauern in der ersten halben Stunde nur mit halber Kraft über den Rasen schleichen muss? Oder doch das Gefühl, den kleinen Dorfverein locker aus der Arena schießen zu können? So richtig erklären konnte sich niemand, was die zuletzt so tapfer kämpfende Schalker Mannschaft da veranstaltete.
Die Gäste, die vor fast genau zwei Jahren in der Regionalliga vor 185 Zuschauern gegen die U23 des VfB Stuttgart spielten, kombinierten sich ohne Widerstand durch die Schalker Abwehr. Paul Stock (7.) und Jannik Rochelt (21.) gelangen zwei Tore zur verdienten 2:0-Führung. Und die Gäste waren dem dritten Tor näher als die Schalker dem ersten.
Erst ein Antritt von Innenverteidiger Derry John Murkin, der in der 29. Minute mit dem Ball am Fuß von ganz hinten nach ganz vorn stürmte und eine Ecke herausholte, weckte alle auf: die Mitspieler, die Fans, die Bank. Danach zeigten die Schalker, wie sie eigentlich von Beginn an hätten spielen müssen: Mutig, zielstrebig, abschlussstark.
Der muntere Kenan Karaman verkürzte nach einer Ecke von Thomas Ouwejan auf 1:2 (35.) und hatte zwei weitere Chancen (38./40.). Auch Henning Matriciani (30.) und Bryan Lasme (41.) hätten treffen können. Als Schiedsrichter Martin Petersen zur Pause pfiff, wussten die Fans nicht, ob sie pfeifen oder klatschen sollten nach einer zweigeteilten ersten Hälfte.
Lasme und Karaman lassen Chancen liegen
Nach dem Wechsel blieben die Schalker die spielbestimmende Mannschaft - und sie hatten sehr gute Ausgleichschancen: Lasme schoss den Ball gegen die Latte (58.), Karaman scheiterte mit einem Kopfball am großartig reagierenden Torwart Nicolas Kristof (60.). Jede Ecke, jede Flanke von Ouwejan wurde gefährlich.
Doch je näher das Spielende rückte, desto schwerer fiel Schalke die Aufholjagd - und die Konterlücken für die Gäste wurden größer. Auch acht Minuten Nachspielzeit halfen Schalke nicht, und der Abend, der so euphorisch begann, endete mit riesiger Enttäuschung.