Eine Rückkehr nach Deutschland? In die Bundesliga? Timon Wellenreuther könnte sich dies durchaus vorstellen. „Wenn man wie ich schon mit 19 Jahren achtmal Bundesliga gespielt hat, dann hat man das auch im Hinterkopf. In den letzten Jahren gab es auch immer mal wieder Interesse aus Deutschland. Aber es muss halt auch passen.“ Achtmal Bundesliga – es waren Einsätze, die der derzeitige Torhüter von Feyenoord Rotterdam einst im Trikot des FC Schalke 04 erlebte. In der Saison 2014/15 stand der heute 27-Jährige für S04 zwischen den Pfosten.
Und nun? Verteidigt er mit Feyenoord die niederländische Meisterschaft. Und es sieht nach acht Spieltagen gut aus. Das Team aus Rotterdam hat noch kein Spiel verloren, die letzten sechs gar gewonnen. „Wir stehen gut da, auch wenn drei andere Teams aktuell noch besser gepunktet haben. Unser Ziel lautet ganz klar, erneut Meister zu werden, auch wenn die PSV Eindhoven in dieser Saison einen sehr starken Eindruck macht“, sagte Wellenreuther jüngst dem Kicker. Und er zog gleich einen Vergleich. Zwischen seinem jetzigen Klub Feyenoord und seinem Herzensverein, dem FC Schalke 04.
„Müsste ich einen Vergleich mit einem Klub in Deutschland ziehen, wäre es Schalke 04. Auch Rotterdam ist eine Arbeiterstadt, die Fans lieben den Verein und geben den letzten Cent dafür aus“, sagte Wellenreuther. „Nach Madrid sind nun 5000 Fans mitgereist und haben den 60.000 Madrilenen Paroli geboten. Und zu Hause ist De Kuip ein Wahrzeichen der Stadt. Ein geiles Kultstadion mit der besten Stimmung in den ganzen Niederlanden.“
In Rotterdam spielt er zudem in der Champions League. Klar, dass der Blick auf seinen Ex-Klub Schalke nach dessen erneutem Abstieg und der derzeitigen sportlichen Situation mit Wehmut verbunden ist. „Ich fühle mit, weil der Klub einzigartig ist. Unfassbar, dieser Weg von der regelmäßigen Teilnahme an der Champions League zum Relegationsplatz Richtung 3. Liga. Aber die Saison ist noch jung, es ist noch viel zu holen.“
Für den derzeitigen Tabellenvierten der Eredivisie hat Wellenreuther in dieser Saison neun Pflichtspiele bestritten, darunter zwei Champions League-Einsätze. „Ich plane nicht groß, denke von Jahr zu Jahr. Vergangene Saison war ich von Anderlecht noch ausgeliehen, dann hat mich Feyenoord gekauft, mein Vertrag läuft bis 2025. Im Optimalfall werde ich in diesem Zeitraum die Nummer eins“, sagte Wellenreuther. Derzeit vertritt er den verletzten Stammtorhüter Justin Bijlow.