Es schien, als hätte der FC Schalke 04 mit Thomas Reis langfristig für Ruhe auf der Trainerposition gesorgt. Doch nur ein knappes Jahr nach dessen Amtsantritt ist die Zeit des 49-Jährigen schon wieder abgelaufen. Nach dem schwachen Saisonstart in der 2. Bundesliga müssen Reis und Assistent Markus Gellhaus gehen.
In einer Medienrunde am Mittwochnachmittag erklärten Sportvorstand Peter Knäbel und Sportdirektor André Hechelmann die am Morgen überraschend verkündete Entscheidung.
"Wir kommen nach dem Abstieg aus einer guten Vorbereitung, die uns sehr optimistisch gestimmt hatte", sagte Knäbel und blickte auf die vergangenen Wochen zurück: "Der Saisonstart war ein wenig wechselhaft. Mit den Spielen gegen Braunschweig und Kiel sind wir in eine Ergebniskrise geschlittert, die wir mit allen Mitteln bekämpft haben."
Das 4:3 gegen den 1. FC Magdeburg sei dann ein Sieg der Moral gewesen. Beim 1:3 in St. Pauli zuletzt habe sich der Stabilisierungstrend nicht fortgesetzt, so Knäbel weiter. Die folgende Analyse habe ergeben, dass die "Situation menschlich wie inhaltlich" festgefahren sei. Was genau der 56-Jährige damit meinte, wollte er auf Nachfrage eines Reporters nicht erläutern.
Und so stellten die Gelsenkirchener Reis am Mittwochmorgen frei. "Dafür gibt es nie den richtigen Zeitpunkt", meinte Sportdirektor Hechelmann. "Wir waren nicht mehr von der Trendwende überzeugt, deshalb war es unsere Pflicht zu handeln. Wir haben zwei elementar wichtige Spiele vor der Brust."
Das erste davon schon am Freitag, wenn S04 beim SC Paderborn gastiert (18.30 Uhr). Am folgenden Spieltag kommt Mitabsteiger Hertha BSC in die Arena.
Als Coach steht mindestens gegen Paderborn der bisherige Co-Trainer Matthias Kreutzer an der Seitenlinie - unterstützt von Vereinslegende Mike Büskens. Den Regularien zufolge könnte Kreutzer die Mannschaft höchstens für 15 Werktage betreuen, so Hechelmann.
Und danach? "Die Suche nach einem neuen Trainer wird ab heute Mittag intensiviert. Wir haben immer eine Liste an möglichen Trainern parat", erklärte der 39-Jährige.