Das Aufwärmen und Stretching übernimmt Fitnesscoach Uwe Speidel, für die Arbeit am und mit Ball und Spielformen ist „Co“ Heiko Scholz zuständig und für den mentalen Bereich sowie für die Aufbauarbeit der verletzten Spieler steht der Niederländer Marcel Lucassen parat – über alles wacht und thront Chef Rudi Bommer.
Mit dem Mental- und Techniktrainer im Teilzeitbetrieb hat Bommer einen guten Fang gemacht, der sich als echter „Glücksgriff“ entpuppte. „Das ist genau der Mann, den wir gebraucht haben. Wenn wir wie in der letzten Saison häufig rekonvaleszente Spieler hatten, war niemand für sie da und zuständig, weil wir keine Leute hatten. Da sind die Jungs oft alleine rumgelaufen“, resümiert Bommer, „mit Marcel ist gleich jemand da, der genau im richtigen Belastungsbereich arbeitet, wie mit Mounir Chaftar, der langsam wieder ans Team rankommen soll. Das ist unheimlich wichtig“
Schon jetzt in der Frühphase der Vorbereitung und beim persönlichen Beschnuppern der Akteure beim MSV Duisburg herrscht Harmonie – auch bei den derzeit tropischen Temperaturen. „Ich bin zufrieden. Alles läuft optimal. Die Jungs sind gut erholt und ohne die alten Blessuren der abgelaufenen Saison aus dem Urlaub zurückgekehrt. So kann es weitergehen“, lacht der Ex-Frankfurter mit der Sonne um die Wette. Dennoch drückt bei Bommer in Sachen Neuverpflichtungen auch noch etwas der Schuh.
„Wenn es am Dienstag zum Lauftrainingslager nach Wiesensee im Westerwald geht, dann soll die Truppe stehen. Deshalb möchte ich auch Klarheit bei Mana Ishiaku und Michael Lamey – auch wenn beide im Moment mit Fuß- und Achillessehnenproblemen nicht am täglichen Training teilnehmen können“, erklärt der Familienvater, „zudem hätte ich gerne noch drei Spieler. Damit wir endgültig unseren persönlichen Transfermarkt abschließen können.“
Am Sonntag wartet der erste „Härtetest“ beim Halleluja-Cup in Wattenscheid. „Das ist unser erstes Spiel in der Vorbereitung. Und ich weiß weder wer kann oder wird mit von der Partie sein. Das ist unbefriedigend. Da hängt mir noch zu viel in der Schwebe.“ Doch bis dahin stemmen die „Zebras“ täglich zwei Einheiten. Bommer: „Morgens kommt erst Kondition, Ballbehandlung und dann die Spielform. Mittags geht es an die konditionelle Arbeit, die wir noch zusätzlich in dem Lauftrainingslager forcieren werden.“
Bis es soweit ist, wartet erst einmal die SG Wattenscheid 09 auf Duisburg (Anstoß 15 Uhr). „Sicherlich ist dieses Match eine Abwechslung zum normalen Alltag innerhalb der Vorbereitung. Aber viel wichtiger ist, dass alle laufen, konditionell an ihrer Grenzen gehen, den Stress des Spielbetriebs wieder aufnehmen und insgesamt Belastung in allen Bereichen fahren.“ Die Arbeit der letzten Tage wird da sicherlich ihre Spuren auf dem Rasen im Lohrheidestadion hinterlassen. „Machen wir uns doch nichts vor. Wir werden am Sonntag im Ermüdungsbereich sein – wie auch Borussia Dortmund, die ja auch schon in der Vorbereitung sind.“
Trotzdem ist und bleibt es ein Test. „Dann sehen wir schon mal, wo wir stehen“, schiebt Bruno Hübner nach, „und außerdem ist es eine gute Chance, uns hier in unserer Gegend gut zu präsentieren. Dennoch werde ich die Ergebnisse, die man in solchen Vorbereitungspartien erzielt, nicht zu hoch bewerten.“
Der Sport-Chef schlüsselt auf und gibt augenzwinkernd zu bedenken: „In der vergangenen Saison haben wir in fast allen Testmatches gut abgeschnitten und erfolgreich agiert. Am Ende stand der Abstieg aus der Bundesliga zu Buche. Da kicke ich doch lieber nicht so gut und kehre das Resultat aus der vergangenen Spielzeit ins Gegenteil um. Dann hoffe ich, dass es wieder aufwärts geht.“