Nach dem 2:1 (0:0) beim SV Sandhausen hat der FC Schalke 04 beste Aussichten auf die direkte Rückkehr in die Bundesliga. Kein Wunder, dass nach dem Siegtreffer durch Simon Terodde in der Nachspielzeit alle Dämme bei den Königsblauen brachen.
Die Spieler feierten den Siegtorschützen Terodde und den Sieg zunächst mit ihren Fans auf dem Rasen. Eine Eruption der Gefühle, wie sie wohl nur dieser S04 auslösen kann. Emotionen pur.
Für die vielleicht skurrilste Szene sorgte dabei Ersatztorwart Ralf Fährmann, der wie alle Spieler und Verantwortlichen bei dem entscheidenden Treffer aufsprang und in Richtung des unglaublichen Tormonsters Terodde rannte. Auf dem Weg dahin schnappte er sich eine mobile Werbebande und schmiss den Aufsteller – völlig übermannt von seinen Gefühlen – in die Zuschauer. Verletzt hat sich aber niemand, sie war offenbar aus weichem Material.
Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder zeigte begeistert in Richtung der Anhänger, die einen wahnsinnigen Support hinlegten. Die rund 10.000 mitgereisten Schalke-Fans, die die Mannschaft über 90 Minuten leidenschaftlich angefeuert und nach vorne gepeitscht haben, dürften von diesem Spiel noch in vielen Jahren sprechen. Schalkes Trainer Mike Büskens verglich die Stimmung in der anschließenden Pressekonferenz sogar mit dem UEFA-Cup-Sieg 1997 in Mailand. Und er muss es ja wissen, denn er war schließlich damals selbst als Spieler dabei.
In der Kabine ging der Jubel weiter. In einem Video sind wilde Jubelszenen und schräge Gesangseinlagen zu sehen. Währenddessen feierten die Fans im Stadion einfach weiter. Noch nicht den nun greifbar nahen Aufstieg, aber die Wiederauferstehung ihres FC Schalke. Vor einem Jahr lag dieser Klub in Trümmern. Der Abgesang auf einen weiteren Traditionsverein schien schon geschrieben. Was Peter Knäbel und Rouven Schröder aus diesem Verein in zwölf Monaten gemacht haben, grenzt an ein Wunder. Und würde selbst einen Nichtaufstieg überdauern. Das Feuer ist wieder entfacht. Nicht auszudenken, was in Gelsenkirchen los sein wird, wenn diese Truppe in der nächsten oder übernächsten Woche tatsächlich aufsteigen sollte.